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1. Deutsche Dichtung in der Neuzeit - S. 522

1916 - Trier : Lintz
522 6. Den Starken. A. a. £>,, S. 76. Die ihr kampfbereit Und kampfgerüstet steht, Unerschrocken nach den Gütern der Erde greift Und euch emporschwingt zu des Daseins Gipfeln: 5 Nicht überhebt eurer Kraft euch, Und verächtlich nicht, Indes ihr schäumende Freudenbecher leert, Blickt auf die schwächeren Brüder hinab, Die unten in drangvollen Tiefen 10 Glücklose Tage leben. Denn seht: auch ihnen füllt Sehnsucht den Busen Nach jenen lichten und freien Höhn; Doch im Aufschwung ermatten sie, Und hinsinken mit blutender Stirn, 15 Bald näher, Bald entfernter dem Ziel, Die fruchtlos Ringenden, Um bei den langsamen Schlangenbissen der Selbsterkenntnis 20 Beschämender Ohnmacht Qual zu empfindeu. Drum niemals komm' über die Lippen euch Das furchtbar gedankenlose Pharisäerwort: „Durch eigene Schuld." Liebreich vielmehr 25 Reicht helfende Hände hinab Und zieht jene empor, Die sie noch zu fassen vermögen, Auf daß sie unter euch wandeln, Selig dankbar. 30 Und dauernd nicht ist Menschenschicksal. Manchen von denen, Die im Dunkel gefesselt schmachten, Genügt ein sonniger Hauch, Ein erquickender Tropfen, 35 Ein gelöster Ring aus der Kette der Leiden: — Und befreit. Wie von plötzlichen Flügeln getragen, Schweden zu euch sie hinan — Und über euch weg, 40 Um fürder im Äther zu kreisen. Eine Sohle jedoch Bedarf des Bodens stets, um dran zu hafteu. Weh euch, wenn dieser wankt! Wenn ihr wankt Und stürzt mit ihm, 45
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