Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 10

1881 - Trier : Lintz
10 und gefloriert. Daz verstent ir gelerten liute wol: aber die ungelerten mügen sin nit versten. Diu zwei ougen das sint zwei o. Ein h daz ist nit ein rehter buoch- stabe: ez büket niuwen den andern; als liomo mit dem h, daz spricht mensche. So sint die brawen dar obe gewelbet und diu nase da zwischen abe her: daz ist ein m, schone mit drin stebelin. So ist daz or ein d, schone gezirkelt und gefloriert. So sint diu naselöcher und daz undertät schöne geschafen reht als ein kriesch x, schöne gezirkelt und gefloriert. So ist der munt ein i, schöne gezieret und ge- floriert. Nu seht, ir reinen bristen liute, wie tugentliche er iuch mit disen sehs buochstaben geziert hat, daz ir sin eigen sint, und daz er iuch geschafen hat. Nu sult ir mir lesen ein o und ein m und aber ein o zuo samen: so spricht ez liomo. So leset mir euch ein d und ein e und ein i zuo samen: so spricht ez dei. Homo dei gotes mensche, gofles mensch! Kezer, du liugest! kezer du liugest! Nu sich wie kezerlich du gelogen hast Ez wart halt nie so getans niht daz der tiuvel ie geschüefe: wanne Sünde und schände die geschuof er des ersten au im selber, und dar nach iemer mer, swä er daz mohte geraten, daz tet er. Der almehtige got geschuof alliu ding, und geschuof die zuo nuze und zuo guote. Allej daz sich riiert üf ertrich, ez si sihtig oder unsihtig, daz hat got geschafen. Nu sich, du kezer, wie du liugest. Sit du gibst daz dich der tiufel geschafen habe, so var euch zuo dem tiufel. Du hast aber dinen herren den tiufel tiufellchen an gelogen: des sol er dir vil wol Ionen, im zerrinne danne alles des fiuwers daz er iergent hat. Nu seht, ir bristen liute, wie schentlichen glouben sie haben, dise valschen diebe des cbristenlichen glouben, der reinclich und schöne über alle glouben liuhtet, als diu sunne überliuhtet alliu licht. Ir reinen bristen liute, da von hüetent iuch vor disen kezer n, die also zuo iu fliesent sam die kazen, und iuch er testen wellent mit ir kröten sämen der unreinen kezerlichen lere die er in sich geleket hat sam diu kaze daz eiter von der kroten. Und sä zuo hant so diu kaze die kroten also ge- leket, so beginnet si alzehant dorren, und get ir daz här üz und wirt alse wider- zreme und alse ungenaeme, als ir an ir seht wol daz si ettewanne küme die lenden näch ir gezinkt. Und dä von hüetet iuch vor den kazen und euch vor den kezern, wanne sie bede schedelich sint an libe und an sele. Daz iuch die kezer iht ver- unreinen, dä beschirme uns alle sampt der almehtige got vor. 5. Aus dem Schmabenspiegel (um 1275). a. Von tiutscher liute eren. Die tiutschen kies ent den künic: daz erwarb in vier künic Karl. Swenne er gewihet wirt und üf den stuol ze Ache gesezet wirt mit der willen, die in erwelt hänt, so hat er küniclichen gewalt unde namen. — Den künic kiuset man ze rihter umbe eigen unde umbe leben unde über iegliches menschen lip unde umbe allez, daz vür in ze klagen kumet. Der keiser mac in .allen landen niht gesin, unde mac allez ungerihte niht verrihten. Dä von llhet er den fürsten unde andern herren wereltlich gerillte. An die vierten hant mac dehein gerihte nimmer körnen mit rchte, dä man umbe menschenbluot rillten sol ode umbe alle vrevel. b. Wä man den künic leiesen sol. Als man einen künic kiesen wil, daz sol man tuon ze Frankenfurt; unde lät man die fürsten in die stat niht, so mugen si mit rehte kiesen vor der stat. Unde als si den künic erkiesent, so sol er die stat unde die liute, die dar inne sint, ze rehte tuon unde sol daz tuon, e daz er von der stat vare. Unde als si sehs wochen in der sehte sint, so sol si der bischof von Meinze ze banne tuon. Unde als si in dem banne sehs wochen und einen tac sin gewesen, so sollen si mit rehte alle bischofe ze banne tuon. Unde wil der künic, er mac si bringen in des päbestes ban. c. Wer den Icünic kiesen sol. Den künic sullen dri phafen fürsten unde vier leien fürsten kiesen. Der bischof von Menze ist kanzler ze diutseken landen: der hat die ersten stimme an der kür. Der bischof von Friere ist kanzler über daz künicrich Arel: der hat die andern stimme an der kür. Der bischof von Köllen, der ist kanzler ze Lamparten unde hät die dritten stimme an der kür. Daz sint drin fürsten ampt; diu hoerent ze der kür. Under den leien fürsten so hät der phalenzgräve von Eine die ersten stimme an der kür: der ist des rickes truhsseze, unde er sol dem künige die ersten scüzel tragen. Der herzöge von Sahsen hät die andern stimme an der kür under den leien: der ist des küniges marschalc unde sol dem künige sin swert tragen. Der maregräve von Brandenburg der hat die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer