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1. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 12

1881 - Trier : Lintz
und denne stuondent siu uf, und dotent sus dristunt, und denn6 luodent siu die liute heim zuo imbisse, und eins luod zweinzig, eins zehen, und iegliches nach sinen Stetten, und buttentz in wol. Und dis was ir regel. Wer in die bruoderschaft weite und an die buosse trotten, der muoste xxxiiij tage dar in ne sin und bliben, und muoste also vil phen- nige han, daz ime alle tage vier phennige an geburtent: das worent xj. Schillinge phennige und vier phennige. und dar umbe so entorstent siu nieman heischen, siu getorstent euch keine herberge heischen noch in kein hus körnen, men lüede in denne drin, und stierte siu denne one heischen drin, siu getorstent euch zuo keiner frowen gereden. welcher aber das brach, der kniuwete vor sinen meisten und bichtet es ime. so satte ime der meister buosse und sluog ime mit der geischein uf sinen rucke und sprach: Stant uf durch der reinen martel ere, und hiiete dich vor den Sünden mere. 7. Aus der Chronik des Jakob Tivinger von Königshofen (st 1420). Das Straßburger Münster. Unser frowen minister, die hohe Stift zu Strosburg, wart zum ersten mole ane gefangen unde gestiftet in hoher würdikeit unde friheit von eime künige von Frangrich, genant Clodoveus, do men zalte noch Glotz gebürte fünf hundert und zehen jor, also in dem cappitel bi den künigen von Frangrich geseit ist, unde ist die erste unde eilteste kirche zu Strosburg unde in dem bistum, die do gemäht wurdent, nachdem also Strosburg unde Eisass anderwerbe1) bekert wurdent, also ouch ist vor geseit. Doch was das münster, do es zum ersten mole gemäht wart,, nüt als gross unde also kostper an gebuwe, also es ignoten2) ist, wan hie vor mähte men die kirchen vaste mit holtzwerke unde mit siebten steinen, unde men hette nüt not umb kostper steine, noch um grosse gezierde. Do nu das münster, also es zum ersten mole gemäht wart, gestirnt uf fünf hundert ior, do kom ein gros übel weiter mit tunre unde Mixende zu Strosburg unde von dem selben tunre verbrämte unser frowen münster und samt Thomans münster, bede genve3) abe nutz in den grünt, unde wol die halbe stat; uf einen tag nach Gotz gebürte tusent und syben jor. Das nuwe münster wart angefangen. Do noch samelte man gelt, steine unde geziig, ein ander münster zu buwende, unde in dem jore, do men zalte noch Gotz gebürte Mxy jor, do ving men das münster, das ignoten ist, vom gründe uf ane zu machende mit eime tieften starken fundamente unde mit kostpern steinen unde ge- zierden, und gieng von tage zu tage uf, das der kor unde das münster one die zwene vorder türne wurdent geweilbet unde gedecket unde vollebroht noch Gotz gebürte Mcclxxv jor. Do noch über zwei jor an saut Urbans tage, do ving man ane zu machende den nuwen turn des münsters wider die brediger, unde wart vollebroht untz an den heim noch Gotz gebürte Mccclxv. Hie zwüschent wart der ander turn wider den fronhof, der so heisset der alte turn, ane gefangen unde gebuwen unde gerwe vollebroht. 8. Aus einer predigt Johann Taulers (1290—1361). Der sun gots, do er utf hueb seine ougen in den himel, sprach er: Vatter, mach klar dein sun. Diss werck lert unss, das wir uff sollen heben al unser sinn, hende, kreist und gemuet in die höhe, und betten in im, mitt im und durch in. diss ist das aller hochwürdigist gebett und werck, das gots sun hie thet, do ei- sernen vatter an bettet, diss ist aller menschen vernunfft überchwencklich, und kam nienderts hier zuo kommen, noch versteen, es sey dann von dem heiligen geist. Von dem gebett spricht Ansselmus und samt Augustinus, das es sei ein uffgang des gemuets in gott. Die reichen menschen kommen zuo euch und gebeut euch armen,, verzeihen, krancken kinderen Iy heller oder Vi und heissent euch etwa vil gebett machen, oder hundert pater noster sprechen, und gebeut euch villeicht Vi pfennig. Von dysem kauff und sunst von andern weisen heit got als vil, als er will. Aber ich sag dir ein ding: ker dich in der warheit von dir selber und von allen geschaffen. *) *) wieder. — 2) jetzt. — 3) gänzlich.
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