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1. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 13

1881 - Trier : Lintz
13 dingen, und richte dein gemuet gantz uff in gott, über alle creatur, in den tieften abgrund; darin versenck deinen geist in gottes geist, in vvarer gelassenkeit, in allen deinen obersten und nidersten breiten, über alle sinne und verstentnuss, in einer waren Vereinigung mit got, innerlich in dem gründ: mit disem überkomestu alle wort und weiss und Übung. Und darin bitt für alles, dafür du schuldig bist zuo bitten, und daz die menschen von dir begern, und für alles, darumb got wil gebetten werden. Und wifs: als klein ein haller gegen hundert tusent marck golds, also ist alles ufswendig gebett gen disem inwendigen gebett, daz da ist und heisst wäre einung mit got, des geschaffen geists versincken und verschmeltzen in den unbe- schaffen geist gottes. 9. Aus Heinrich Susos (ch 1365) Büchlein von der ewigen Weisheit. Nu wol vf sei miniu! Samen dich genzlich von aller vsserkeit in ein stilles swigen rehter inrkeit, daz du mit ganzer kraft uf brechest, daz du dich verlostest und verwildest in die wilden wuesti eins grundelosen herzeleidej uf die hohen velsen dez hinderdahten eilende,z, und schriest mit di nein verseneten herzen, daz ez über berg und tal, höh dur die lüfte in den himel für allez himmelsches her vf tringe, und sprich in diner klegelichen stimme also: „Ach ir lebenden stein, ir wilden rein, ir liebten ouwen, wer git mir, daz daz inbrünstig fiur mins vollen herzen und daz heiss wasser miner klegelichen treffen ivcff erweke, daz ir mir ffelfent klagen daz grundelose leid. Leid, herzeleid, daz min armez herze so togenliclien treit. Owe mich hatte der himmelsch vatter über alle lieplich creatur gezieret, und im selben ze einer zarten minneclichen gemahel userwellet. Nu bin ich im entrannen. Owe ich han in verlorn. Ich han min eineges nserweltez liep verlorn. Owe und owe und minem eilenden herzen iemer we, was han ich getan, was han ich verlorn. Allez daz wunne und frced moht geben, daz ist mir entrannen. Owe ere. Owe froede. Owe alle tröst, wie bin ich din so gar berobet: wan ach und we sol min tröst iemer sin. War sol ich mich keren. Mich hat doch elliu disiu weit gelassen: wan ich min einiges liep han gelassen. Owe und owe daz ich daz ie getet. wel ein iemerlichiu stunde daz was. Luogent an mich speten zitelosen. Seffent mich an einen schieb dorn, alle rote rosen und wisse lylien, und nement war, wie schier verblichen ertorret und erdarbet der bluom, den disiu weit brichet: wan ich sol nu iemer me also lebende sterben, also bluegende turren, also lange alten, und also gesunde siechen. Owe zarter herre, ez ist aber alle klein ze wegenne, daz ich lide, gen dem alleine, daz ich din veterlichs antlüt han erzürnet. Wan daz ist mir ein helle und ein liden ob allem lidenne. Owe, daz du mich so minneklich hattest verhornen, so zärtlich mantest, und so lieplich zage. Owe und daz ich dez allez so gar vergass. Owe sterben. Owe menschliches herz waz mäht du erliden. Owe herz mins wie bist du so stehlin daz du nit allez von leid zerspringest." 10. Aus Johann Gehers von Kaiserslierg (ch 1510) Predigten über das „Uarrenschiff". Die erst schar der narren ist gehübt narren, bischer narren, hüblins narren, baretlins narren. Es seint doctores, die hohe huben vff tragen, und seint doch vngelert; darzuo sie glorieren in vile der büch er, und haben nüt, das einem doctor zuo gehört, dan den namen her doctor und die bischer. Doctor Brant in dem narren schiff wil nit reden von den doctoren oder von andern gelerten, die vil bischer hond, die inen not seint und nützlich, und die selben bruochen; wan wer stuodiren wil on bischer, der schöpftet wasser mit einem sybeckin (haurit aliquid cribro qui discere vult sine libro). 0 was grosen lobs würdig seint bischer Schreiber, bischer eerer und zusammensetzer zuo einem guoten bruoch und einem vernünftigen end! Wer es wissen wöl, der less den Gerson von dem lob der Schreiber. Darumb die die bischer haben und sie bruochen, sol man nit narren heissen, sunder man sol sie achten für witzig, weiss eeren lüt. Aber von denen reden wir hie, die gross weiul gehalten sein, darumb das sie vil bischer haben und dorin glorieren, als in einem andern haussrat: zinegeschir, kessel und plannen, beth und küssen etc. Ja, sprichstu, wie erkenn ich die selbigen narren? Ich antwort dir und sprich in 7 schellen, die nun nach ein ander volgen. Die erst schel. Die erst schel ist vil bischer zuo sammen bringen vmb weltliches ruomes und vppiger eer willen, und darin glorieren wie im andern haussrat. Einer, der glori
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