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1. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 17

1881 - Trier : Lintz
17 eittei tyranney und ein gwaltigs abnemmen, nit anders dann als wann ein tagwercker sein taglon an mich fordert, ja mit gwalt abnöttigt, und hett doch keyn arbevt ye ange- fangen noch angerürt. Doch foll man in allweg gwalt on auffruor und widerwertigkeyt leiden, und Gott klagen, das ers reche und ablege. Wann ein yeder feins ampts gedacht, so würden sich nit also vil vnberüfst eyntringen und vmb die Predicaturämpter, Oberkeyt und Narrenkappen also reissen; aufs die woll und milch fihet man gar mitt grossem Fleiß, aber auf die wolfart und huot der schaaff hat niemand keyn acht. Darumb ist der Adel fast aller, wie er yetz im schwanck geht, ein überbliben stuck der Heydenschaft, von vnsern ältern aufs vns geerbt, da nichts ist, dann ein rennens, stechens, turnierens, seinen schilt, stamm und nammen hoch auffwerffens, spilens, kriegens, hetzens, herrschens, müssiggehens, übermuot treibens re., welcher adel diß fleisches für Gott stinckt, verworffen, ausgetilckt und auf; seinem Reich ausgemustert ist. j. Corint. j. Acto. xvj. 13. Aus Sebastian Münsters (ff 1552) „Kosmographie". Lappland. Es werden dieses Landts Einwoner darumb Lappen genannt, daß es läppische Leut sind und nicht durchaus witzig, gantz wild, zum theil Viehisch. Es hat kein frembde Nation mit jhnen gemeinschafft, es hat auch lang niemandt ihre Sprach verstanden, und darumb so man ettvas mit jhnen hat wollen handeln, kauffen und verkauffen, hat man das mit deuten oder nnt zeigen müssen außrichten. Ja an etlichen örtern seind sie nock gar wild und Leut scheuch; dann sie fliehen, alsbald sie mercken, daß frembde Leut vor- handen sind, oder so man zu ihnen schiffen will. In jhrem Land wechßt weder Korn, noch Wein, noch Baum, noch Frucht oder sonst etwas, sondern sie crnehrcn sich mit Gewild, das sie schiessen, und mit Fischen, kleiden sich mit wilder Thieren Häut. Ihre Schlafkammern seind Hüten des Erdtrichs, dareyn sie dürr Laub strewen; etliche hausiren in den großen hohen Bäumen, und etliche haben jhre Wohnung vnter den zelten. Sie bawen kein Feld, sondern haben Fisch, deren viel da gefunden werden, dörren sie und machen Mäl darauß. Es ist ein stark Volck und ist lange zeit frey gewesen, biß die Nordwegier und Schweden an sie mit gemalt gesetzt haben und sic gezwungen, järlich Tribut zu geben, nemlich köstliche Fäl von den kleinen Thieren. Das Landvolck ist kleiner Person, aber wol besetzt, seind behend mit Bogen zu schiessen, darzu sie von Kind auff werden gewennet. Dann man gibt den jungen Kindern kein Speiß, sie haben dann vorhin den fürgestellten Zweck getroffen. Ihre Kleidung ist gemacht von zusammen- geneeten Fälen, die sie brauchen wider die Kette. Sie thun nichts, dann daß sie Jagen, Voglen und Fischen. Die Fisch dörren sie am Lufft und führen sie mit Schiffen hinweg sampt den Fälen an etliche bestimpte örter, da die Kaufleut hinkommen, und vertauschen sie an Korn ohn alle Red, brauchen allein in ihrem verkauffen etliche Zeichen, mit denen sie jhren willen den Kauffleuten zu erkennen geben. Sie haben keine Rosß, sondern brauchen für sie Thier, die man in jhrer Sprach Rainiger und Rainen nennt, und seind so groß und geferbt wie ein Esel, haben aber gestalt und auch Hörner wie ein Hirtz, außgenommen daß die Hörner werden yberzogen mit weniger Wullen, seind niederer und haben nicht so viel Zincken als an einem Hirtzen. Sie gehn bey einander wie ein Herd Vieh, und so man sie zam gemacht hat, geben sie vast gute Milch. Sie lauffen also schnell, daß sie in zwölff stunden ein Schlitten ziehen mögen dreissig Teutscher Meilen weit. Vnd wann sie lauffen, schnell oder langsam, krachen jhnen die Knoden und Gleych in den Schynbeinen, gleich alß schlüg man Nuß zusammen. Etliche schreiben, daß sie größer seind dann die Hirtzen, und das zeigt wol jhr weit und groß Gehörn. Sic gebrauchen sich auch der Zauberey, wie etliche darvon schreiben, und das also gewaltig, daß sie ein Schiff im Meere, wann es in seinem Laufs ist, mit jhrer Zauberey stellen mögen, daß kein Wind weiter treiben mag. 14. a. Aus Agidius Tschudis (ff 1572) „Alpisch Nhctia". Von den tütschen Cantzlern. So nun tütsche spraach zu eigner gschrifft gebracht ouch aller dingen Worten an jro selbs vollkommen gnug ist, so wöllend yetz die tütschen Cantzler, ouch die Consistorischen schryber vns wider zu latin bringen, könnend nit ein linien one latinische wort schryben, so sy doch der tütschen genug hettend, machend, das menger gemeiner man, so kein latin kan, nit wissen^ mag, was es bedüt oder wie ers Version soll, wöllend also vnser tütsch, so ein ehrliche spraach ist, verachten, bruchend ouch etwa wälsche wort, so doch all ander Buschmann, lil. 1. 2
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