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1. Schiller-Lesebuch - S. 17

1883 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
17 Brief Schillers an Humboldt vom 7. Sept. 1795. Das, was Sie an der Strophe vom Sittengesetz tadeln, ist gar nicht ohne Grund, wenigstens vergleichsweise mit den drei anderen Strophen lässt diese den Gedanken etwas zweideutig. Anfangs hiess es: Aber lasst die Wirklichkeit zurücke, Reisst Euch los vom Augenblicke etc. Aber dieses fand ich zu prosaisch und auch nicht anschaulich genug. Mir deucht, dass die Freiheit der Gedanken doch weit mehr auf das Ästhetische, als auf das rein Moralische hinweist. Dieses wird durch den Begriff frei vorzugsweise bezeichnet. Die vier letzten Zeilen dieser Strophe waren schon vorher von mir geändert worden, und diese Veränderung steht auch schon in dem zum Druck abgeschickten Exemplar. Vielleicht hätten Sie weniger gegen die Strophe eingewendet, wenn Sie jene Veränderung gleich mitbekommen hätten. Sie heisst: — — und sie steigt von ihrem Weltenthron. Des Gesetzes strenge Fessel bindet Nur den Sklavensinn, der es verschmäht. Mit des Menschen Widerstand verschwindet Auch des Gottes Majestät. Vi. Deutsche Treue. Vgl. ,,Die Bürgschaft.“ 12. Ludwig der Baier und Friedrich der Schöne. Von Duller. Die Geschichte des deutschen Volkes. 3. Aufl. Berlin 1845. S. 230. Als Ludwig noch immer zögerte, seinen Gegner freizugehen, brach Leopold, aufs neue ergrimmt, von Schwaben her ins Baierland und ver- wüstete es mit Mord und Brand. Ludwig, welcher zur Rettung heran- gezogen kam, musste von Burgau gen Ulm fliehen. Schweren Herzens begab er sich von dort nach München und erwog die Gefahren, Avelche sich von allen Seiten gegen ihn heranwälzten. Da trat der Karthäuser-Prior Gottfried von Mauerbach, Friedrichs Beichtiger, zu Ludwig und redete mit sanften Worten an sein Herz. Fromm horchte ihm Ludwig zu; er gedachte der alten Jugendfreund- schaft, und, voll Vertrauens auf Friedrichs edles Herz, sah er in Ver- söhnung den Stern des Heils. So ritt er in aller Stille von München zur Feste Trausnitz und bot dort Friedrich dem Schönen ohne Lösegeld die Freiheit an. Freiheit! dies Wort tönte dem Gefangenen wie der Klang von Osterglocken; freudetaumelnd verzichtete er auf das Reich und versprach, sowohl für sich als auch für seine Brüder, dem König 2
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