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1. Deutsche Prosa - S. 266

1900 - Gera : Hofmann
266 Ferdinand Cohn. (Miete der Botanik stehen die chips from a German Workshop, die Schnitzel aus beutscher Werkstatt, in höchster Achtung bei dem Aus- lanbe, und gern ergreife ich die Gelegenheit, wenigstens die ersten der Meister zu nennen, bereu Werke zu den bebeutenbsten Schöpfungen beutscher Wissenschaft zählen: zuerst Matthias Schleiben, der durch seine Forschungen über die Entstehungen der Zelle im allgemeinen, und des Pflanzenkeims insbesonbere, im Jahre 1837 den mächtigsten Impuls gegeben, neben ihm Hugo Mohl von Tübingen, Johannes Haustein von Bonn, Karl Nägeli von München, Anton be Vary von Straß- burg, die alle nicht mehr unter den Lebenben weilen; dann Julius Sachs in Würzburg, Pringsheim und Schwenbener in Berlin, Pfeffer in Leipzig, Göbel in München, Strasburger in Bonn, Wiesner in Wien; unter der Führung dieser und noch vieler anberer Meister hat sich, nachbem in den letzten breißig Jahren fast auf allen deutschen und außerbeutschen Universitäten öffentliche botanische Laboratorien, pflanzenphysiologische Institute errichtet worben, eine Schule jüngerer Forscher herangebilbet, welche die Entwickelungsgeschichte der Pflanzen so beharrlich und erfolgreich bearbeiteten, daß gegenwärtig kaum noch eine wichtige Pflanzenart existiert, bei der nicht die Kette ihrer Ent- wickelung, Glieb an Glieb aneinanber gereiht und zum geschlossenen Ringe zusammengefügt ist. Und ba zu gleicher Zeit auch die Ent- wickelung der Tierwelt nicht minber vollstänbig beobachtet und erforscht wirb, so sinb wir gegenwärtig im staube, die Entwickelung der gesamten lebenben Welt von den einfachsten Pflanzen bis zum höchsten Wesen, dem Menschen, zu verfolgen und durch Vergleichung ihrer Ähnlichkeiten und Verschiebenheiten die allgemeinen Entwickelungsgesetze des Lebens zu ergrünben. Aber in der Entwickelungsgeschichte ist die Bebeutung nicht er- schöpft, welche das Mikroskop für die wissenschaftliche Botanik gewonnen hat. Denn die Zellen, beren Gestaltung und Entwickelung das Mikroskop uns vorführt, sinb nicht bloß die Bausteine, durch bereu Aufeinanberlegung der Pflanzenleib sich aufbaut; jebe Zelle ist auch ein lebenbes Wesen für sich, ja sie ist das eigentlich Lebenbige in der Pflanze. Denn wenn der Baum aus der Erbe seine Nahrung auf- nimmt, so sinb es die Zellen seiner Wurzeln, die sich mit dem Wasser sättigen, welches in den Poren des Bobens verborgen rinnt; wenn die Laubwipfel im Sonnenlicht Lebenslust ausatmen, so sinb es die grünen Zellen des Blattgewebes, welche aus der Atmosphäre Kohlensäure ein- schlürfen und aus dieser Luftart durch eine von der Sonne auf sie übertragene Kraft grünes Pigment, Stärke und anbere Stoffe erzeugen, wührenb sie den Sauerstoff in die Luft wieber ausstoßen. Wächst die Pflanze, so sinb es ihre Zellen, die sich infolge ihrer Ernährung behnen
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