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1. Deutsche Dichtung in der Neuzeit - S. 21

1893 - Trier : Lintz
21 und wurfs kälten drein, es zu stillen 10. und es zu fässeln nach seim willen. Aber was half in diser hon? So vil als nichts, er stoch davon. Desgleichen hört man von Venedig, daß sie, zu schaffen das wer gnädig, Jährlich werfen hinein ein Ring, daß es sie wie ein braut umbsing. Aber wie oft hats sich erwisen Gantz feindtlich mit den ubergüssen? Auch, wan sie jrer Gmal wohl trauten, 20. Was dorffts, daß sie vil dämm umbbauteu? deshalb ein andre weiß ist gwiß zu zämen die wasser und flüß, daß sie geschlacht und folgig werden und die leut särtigen on bschwerden. Welchs ist dieselb? Nemlich nur die, welche wir Han erfaren hie, daß neulich sie gebrauchet hat die jung mannschafft aus Zürich der statt; das ist: hantsest arbeitsamkeyt 30. und standhasst unverdrossenheit, durch rudern, riemen, stoffen, schalten, ungeacht müh ernsthaft anhalten, d. Die Zürcher ko Da frewten sich die reysgeferten, als sie den rein da rauschen hörten, und wünschten aufs ein newes glück, daß glücklich sie der rein fortschick, und grüßten jn da mit trommeten: „Nun Han wir deiner hilff von nöten, o rein, mit deinem Hellen flus! dien du uns nun zur fürdernuß! las uns genisen deyner gunst, 10. dieweil du doch entspringst bey uns, am vogelberg, bey den Luchtmannen2), im rheintzierland^), von alten anen, und wir dein that, dadurch du rinnst, mit bawfeld zirn, dem schönsten dienst, schalt diß wagschifflein nach begeren, wir wollen dir es doch verehren. Levt es gen straßburg, deine zird, darsür du gern lauffst mit begird, weil es dein ström zirt und ergetzt, nicht schewen hiz, schweis, gfärlichkeit, noch der wasser ungestümmigkeit,. nicht erschräcken ab wirbeln, wällen, sonder sich hertzhafft gegenstellen, je meh die Flüß laut rauschend trutzen, je kräfftiger hinwjder stutzen: inn summa, durch standhasft gemüt 40. und strenge Hand, die nicht ermüd; dann nichts ist also schwer uno scharst, das nicht die arbeit underwarfs; nichts mag wohl sein so ungelegen, welchs nicht die arbeit bring znwegen; was die faulheit halt für unmüglich, das uberwind die arbeit füglich, die arbeit hat die Berg durchgraben und das thal in die höh erhaben, hats land mit flatten wohnhaft gmacht, 50. und die ströiü zwischen dam ge- bracht, hat schiff gebaut, das mer zuzwingen, daß es die Leut muß überbringen und die leut über flüß muß dragen, und sich mit rüdern lassen schlagen, daß es die schiff so gschwind muß fürn, als die Vögel der luftz thut rürn. men in den Rh ein. 20. gleich wie ein gstein im ring versetzt." der rein möcht diß kaum hören auß, da wund er umb das schiff sich kraus, macht umb die ruder ein weit rad, und schlug mit freuden anß gestad, und ließ ein rauschend stimm da hören, drauß man möcht bife wort erklären: „Frisch dran, jr liebe evdgenossen," sprach er, „frisch dran, seht unverdrossen; also folgt eweren vorfaren, 30. die diß thaten vor hundert jaren; also muß man hie rhum erjagen, wenn man den alten will nachschlagen, von ewerer vorfaren wegen seit jr mir willkumen hie zugegen, jr sucht die alt gerechtigkeit, die ewer alten Han bereit; dieselbig will ich euch gern gönnen, wie es die alten Han gewonnen. ff der Luft ist Nom. Sing. (Mask.) — 2) Lukmanier. — 3) Rhätien.
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