Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Altdeutsches Lesebuch - S. 21

1905 - Bamberg : Buchner
21 Fauchend fiel er die Feinde an Und alsbald flammte am Arme Wiglafs Lichterloh der Lindenschild. Auch die Brünne wehrte den Brand nicht ab Und hinter des Herren hohen Schirm Duckte sich Wiglaf, Deckung suchend. Da traf mit dem Stahl, seiner Stärke vertrauend, Der kühne König den Kopf des Wurms; Doch nicht war Näglingch in der Not ihm treu: Auf dem Schädel zerschellte die scharfe Kliuge. Nicht war's ihm bestimmt, daß im Streite je Ein Schwert ihm frommte: im Schwünge war Sein Arm zu wuchtig, übergewaltig. Nun warf sich der Wurm auf den wehrlosen Mann In heißem Haß; seinen Hals umgähnt' er Mit bitterem Bisse, daß Bluteswogen Rot überrannen sein Ringelhemd. Doch jetzt kam Hilfe vom jungen Helden; Der bekundete da im kühnen Sinn Edler Ahnen vererbte Tugend. Nicht barg er sein Haupt; ihm verbrannte die Hand, Als er furchtlos vordrang, seinem Fürsten zu helfen. In des Wurmes Weichen wühlte sein Schwert, Daß der Feueratem des Feindes stockte. Auch dem König kehrten die Kräfte zurück: An der Brünne hing ihm ein breites Messer; Schnell mit der Schneide durchschnitt er den Wurm Und fällte den Feind. Dem entfloh das Leben. Doch die Wunde begann in wilder Glut Schwärend zu schwellen, und schwankend empfand er, Daß Todesbrand ihm die Brust durchtvbte, Giftiger Geifer. Da ging der Held, Der Siege satt, und setzte sich nieder Vor der ragenden Bergwand, der Riesen Bau, Und schaute hinein in das Schatzgewölbe. Säulen stützten den steinernen Saal. ') Name des Schwertes, dessen sich Bemvulf bedient.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer