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1. Altdeutsches Lesebuch - S. 232

1905 - Bamberg : Buchner
-— — — 232 bar; mau, Nachsilbe). Er wurde von den Galliern für ihre östlichen An- wohner gebraucht und in diesem Sinne seit Cäsar von den Römern über- nommen. Die Germanen selbst verwendeten für sich keinen Gesamtnamen. Zu dem Nationalnamen Deutsche gelangten die germanischen Stämme Mitteleuropas erst sehr allmählich. Zunächst wurde im vielstämmigen Reiche Karls des Großen (nachweisbar seit 788) ihre Sprache von den lateinisch gebildeten Geistlichen und Geschichtschreibern lingua theodisca genannt, ein Ausdruck, der aus das altdeutsche Wort thooda (Volk, staatlich verbundener Stamm) zurückgeht, also „völkisch", national, angestammt bedeutet. Er be- gegnet uns bei Notker von St. Gallen um 1000 n. Chr. in der Zusammen- stellung diu diutisca zunga. Seit dem 12. Jahrhundert wird er mehr und mehr nicht bloß von der Sprache unseres Volkes, sondern auch für dieses selbst gebraucht und so entwickelt sich aus dem ahd. diutisk das mhd. diutisck diutsch (und tiutsch) wie das nhd. deutsch. 3. Unterschiede des Germanischen vom üörigen Indogermanischen. Ju vorgeschichtlicher Zeit trennten sich die verschiedenen indogermanischen Völker und Sprachen. Dabei entwickelten sich für das Germanische zwei Hauptmerkmale: die Stammsilbenbetouung und die erste Lautverschiebung. Während im Indogermanischen der Hauptton jede Silbe des Wortes (Stammsilbe, Bildungssilbe, Beugungsstlbe, Vorsilbe und Nachsilbe) treffen, ja innerhalb des gleichen Wortes bei der Beugung oder Abwandelung wandern konnte, drang im Germanischen eine Tonfestiguug durch, indem der Haupt- ton des Wortes ans dessen Stammsilbe festgelegt wurde. Außerdem verschob das Germanische die Verschlußlaute, die es ursprünglich mit dem Gesamtindogermanischen gemein hatte, durch die sog. erste oder germanische Lautverschiebung in folgender Weise: idg. stimmhafte Verschlußlaute wurden germ. stimmlose Verschlußlaute; also: „ b st> „ p iat. vibrare — got. veipan (ipr.wipan) „ g > ,, k „ ego — » Uc „ d O „ t „ id — engl, it stimmlose Verschlußlaute wurden P > k > t > gehauchte Verschlußlaute wurden pu bezw, dir st> ch „ gh (> th „ dh > stimmlose Reibelaute; also: k lat. 8up6r — got. ufar h „ clico — „ teiha th „ tu — „ thu stimmhafte Verschlußlaute; also b griech. cpodxwq — got. brothar g „ — „ giuta d „ &vqa — „ daur. Eine Ausnahme erlitt die erste Lautverschiebung durch ein Sprachgesetz, das von dem dänischen Gelehrten Karl Verner (spr. Werner, st 1896) ge- funden und nach ihm das Lernersche Gesetz genannt wurde. Danach werden die stimmlosen Verschlußlaute des Indogermanischen (p k t) nur dann im Gerinanischen regelrecht zu stimmlosen Reibelauten verschoben, wenn der Ton
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