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1. Für Ober-Sekunda und Prima - S. 339

1911 - Leipzig : Dürr
D. Schäfer, Das Zeitalter der Entdeckungen und die Hanse. 339 tigten Stolz, daß das deutsche Bolk in jener Periode an der Spitze der abendländischen Welt stand, ihr das weltliche Haupt gab und das kirchliche beschützte, Italien, das Mutterland der christlichen Kultur, aus innerer Zerrüttung erlöste, ihm die Griechen und Sarazenen abwehrte und endlich diese Kultur über die Völker und Gebiete des Ostens und Nordens verbreitet hat. 38. Das Zeitalter der Entdeckungen und die Kante. Dietr. Schäfer, Vortrag, gehalten zu Bremen 1896 (Hansische Geschichts- ' blätter Xxv). Wer sich mit der hansischen Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts beschäftigt, dem kommt leicht der Gedanke, daß es für die Erkenntnis dieser Geschichte fruchtbringender sein möchte, sich mit dem zu befassen, was die Hanse nicht, als mit dem, was sie getan hat. Unwillkürlich drängt sich die Vorstellung ans, daß das sechzehnte Jahrhundert, das Zeit- alter der großen Entdeckungen, das Jahrhundert, in dem der Blick des Europäers anfing, die Welt zu umspannen, dem Verkehr nicht nur neue Bahnen gewiesen, sondern ihn auch auf ganz neue Grundlagen gestellt haben müsse. Der Mensch des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts, dem die Erde wirklich ein Wirtschaftsgebiet geworden ist, kann es sich kaum anders denken, als daß Weltverkehr interozeanisch, transatlantisch sein müsse. Der Anteil an derartigem Verkehr erscheint ihm entscheidend für die Stellung der Völker in Handel und Schiffahrt, und leicht überträgt er diese Auffassung auf frühere Jahrhunderte. Der heutige Vortrag soll sich mit der Frage beschäftigen, wie weit das richtig ist, und vor allem wie weit die im sechzehnten Jahrhundert eröffneten neuen Beziehungen europäischer Völker zu transozeanischen Gebieten Einfluß gewonnen haben auf die Stellung der Hanse. Man pflegt zu sagen, die Hanse sei vor allen Dingen deshalb zu- rückgegangen, weil sie sich an dem neuen Verkehr mit den beiden Indien nicht beteiligt habe. Erklärend fügt man hinzu, daß die westeuropäischen Völker durch ihre Lage gleichsam einen Vorsprung gehabt Hütten, daß es ganz natürlich sei, daß sie in einem Handel, der sich überwiegend auf den Weltmeeren bewegt habe, vor den binnenwürts gelegenen deutschen Städten den Vorsprung gewannen. Nicht nur in populären, sondern auch in fachwissenschaftlichen Büchern und Schriften kann man diese Auffassung in den verschiedensten Wendungen wiederholt finden. Auch wer den Dingen gar nicht tiefer nachforscht, wird sich leicht zu Zweifeln an der Richtigkeit dieser Auffassung bewogen fühlen. Denn noch in unseren Tagen spielt sich der Handel der europäischen Völker ganz überwiegend innerhalb des Erdteils ab, wenn auch der Verkehr mit
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