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1. Theil 6 - S. 135

1874 - Leipzig : Brandstetter
135 Arnold Herrn. Ludwig Heeren, geb. den 25. Oktober 1760 zu Arbergen bei Bremen, studirte in Göttingen, machte dann größere Reisen, ward 1787 außerordentlicher, 1794 ordentlicher Professor der Philosophie, 1801 Prof, der Geschichte in Güttingen, starb den 8. März 1842. — Historische Schriften: „Ideen über Politik, Verkehr und Handel der vornehmsten Völker der alten Welt." „Bibliothek der alten Literatur und Kunst." „Kleinere historische Schriften" u. A. 36. Der Handel der alten und der neuen Welt. Die Einrichtung des alten Handels war im Ganzen genom- men um Vieles einfacher als die des neuern, da die meisten der künstlichen Einrichtungen noch nicht vorhanden waren, ohne welche der neuere Handel jetzt nicht würde bestehen können. Sein Zweck im Ganzen blieb beschränkt auf die Stillung gewisser Bedürfnisse, mochten es nun Bedürfnisse der Nothwendigkeit oder des Luxus sein. Der Kaufmann, der sie herbeischaffte, suchte sie theurer zu verkaufen oder zu vertauschen, als er sie eingekauft und einge- tauscht hatte, besonders wenn sie durch seine Industrie veredelt waren. Auf diese Weise bereicherte er sich; aber über diesen Kreis gingen auch seine Speculationen nicht hinaus. Der Han- del des Alterthums blieb also seinem Hauptcharakter nach Waaren- handel. In vielen, vielleicht, wenigstens im höhern Alterthum, in den meisten Fällen, wurden diese Waaren gegen andere ein- getauscht: wo aber auch edle Metalle als Maßstab des Werths gebraucht wurden, geschah es gewiß mehr nach dem Gewicht, als nach dem Gepräge. Wir wissen von den Phöniciern, den Per- sern und andern Völkern, daß sie Geld prägten; wir wissen auch von einigen Geldarten, daß sie auch in fremden Ländern im Um- lauf waren, wie die Danken bei den Griechen; aber wie weit dies im Ganzen der Fall war, darüber sind wir fast gar nicht unterrichtet. Wie dem aber auch sein mag, so ist doch so viel gewiß, daß der Geldhandel, der einen Hauptzweig des neuern Handels ausmacht, im Alterthum zwar nicht gänzlich unbekannt, aber doch in seiner Kindheit blieb. In den großen Städten, wie in Athen, Rom, Alexandrien und andern, wo ein beständiger Zusammenfluß von Fremden war, mußte zwar auch Geld- umsatz stattfindeu, und es gab Wechsler, die sich damit beschäf- tigten; aber so lange es noch keine Wechsel gab, konnte jener Geldumsatz kein Hauptzweig des Handels werden. Die Spuren, die man in ein paar Stellen alter Schriftsteller zu finden glaubt, sind zweifelhaft und deuten schwerlich auf etwas Weiteres, als auf bloße Anweisungen. Daß dergleichen häufig auf einen Drit-
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