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1. Theil 6 - S. 266

1874 - Leipzig : Brandstetter
266 stet mit unbeschränkter Willkür die Gebieter unwissender und ohnmächtiger Menschen sind. Als Geschichtschreiber der) von mir besuchten Länder beschränke ich mich meist auf die Angabe dessen, was in ihren bürgerlichen und religiösen Institutionen mangelhaft oder nachtheilig erachtet werden kann. Wenn ich bei der Fels- bank der Guahiba länger verweilt bin, so geschah es, um ein rührendes Beispiel der Mutterliebe unter einem von lange her verleumdeten Menschenstamme bekannt zu machen; weil es mir nützlich dünkte, eine Thatsache kund werden zu lassen, die ich aus dem Munde eines Franziskaner Ordensmannes kenne, und die den Beweis liefert, wie sehr die Verhältnisse der Mission der Aufsicht und Vorsorge des Gesetzgebers bedürfen. 106. Grcuzländer der Steppen und Wüsten Süd-Amerika's. Afrika's nördliche Wüste scheidet die beiden Menschenarten, welche ursprünglich demselben Welttheil angehören, und deren unausgeglichener Zwist so alt, als die Mythe von Osiris und Typhon scheint. Nördlich vom Atlas wohnen schlicht- und lang- haarige Völkerstämme von gelber Farbe und kaukasischer Gesichts- bildung. Dagegen leben südlich vom Senegal, gegen Sudan hin, Negerhorden, die auf mannigfaltigen Stufen der Civilisa- tion gefunden werden. In Mittel-Asien ist durch die mongolische Steppe sibirische Barbarei von der uralten Menschenbildung auf der Halbinsel von Hindostan getrennt. Auch die südamerikanischen Ebenen begrenzen das Gebiet europäischer Halbeultur. Nördlich, zwischen der Gebirgskette von Venezuela und dem antillischen Meere, liegen gewerbsame Städte, reinliche Dörfer und sorgsam bebaute Fluren an einander ge- drängt. Selbst Kunstsinn, wissenschaftliche Bildung und die edle Liebe zur Bürgerfreiheit sind längst darinnen erwacht. Gegen Süden umgiebt die Steppe eine schauvervolle Wilb- niß. Tausendjährige Wälder, ein undurchdringliches Dickicht erfüllen den feuchten Erdstrich zwischen dem Orinoco und dem Amazonenstrome. Mächtige, bleifarbige Granitmassen verengen das Bett der schäumenden Flüsse. Berge und Wälder hallen wieder von dem Donner der stürzenden Wasser, von dem Gebrüll des tigerartigen Jaguar, von dem dumpfen, regenverkündenden Geheul der bärtigen Affen. Wo der seichte Strom eine Sandbank übrig läßt, da liegen mit offenem Rachen, unbeweglich wie Felsstücke hingestreckt, oft bedeckt mit Vögeln, die ungeschlachten Körper dea Krokodile. Den Schwanz um einen Baumast befestigt, zusammengerollt, lauert
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