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1. Mancherlei für Jung und Alt - S. 382

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
382 reichische Prinzessin zu heiraten ?" — „Wenn Eure Majestät meine Meinung wissen wollen, so bekenne ich Ihnen offen, Napoleon der Erobernde macht eine!" — „Der Kaiser Franz will also seine Tochter entthronen?!" — „Mein Herr, der Kaiser," entgegnete Metternich, „kennt nur seine Pflicht, und er wird wissen, sie zu erfüllen. Was immer das Schicksal seiner Tochter sein möge, der Kaiser ist in erster Linie Monarch, und das In- teresse seiner Völker wird immer die erste Stelle in seinen Entwürfen und Beschlüssen einnehmen." — „Sie sagen mir da nichts, was mich in Erstaunen setzen könnte," unterbrach ihn Napoleon; „Sie bestätigen mich nur in meiner Überzeugung, daß ich mich verrechnet, daß ich einen unverbesserlichen Fehler begangen habe. Indem ich eine Erzherzogin von Österreich heiratete, wollte ich das Neue mit dem Alten verquicken, die gotischen Vorurteile mit den Einrichtungen meines Jahrhunderts; ich habe mich getäuscht und fühle heute die ganze Größe meines Irrtums. Er kann mich meinen Thron kosten, aber ich werde die Welt in seinen Trümmern begraben!" Es war spät Abend geworden, die Sprechenden sahen ihre Gesichts- züge nur mehr in verschwommenen Umrissen. Niemand hatte sie während der mehr als achtstündigen Unterredung gestört. Napoleon war wieder ruhig geworden, als er Metternich zur Thüre begleitete. „Wollen Sie wissen, wie es kommen wird?" sagte er, indem er ihm vertraulich auf die Schulter klopfte, „Sie werden keinen Krieg mit mir anfangen!" — „Sire," rief Metternich mit Lebhaftigkeit, „Sie sind verloren! Ich hatte die Ahnung davon, da ich kam; ich nehme die Überzeugung davon mit mir, indem ich von Ihnen scheide!" . . . Im Vorsaal befanden sich fast noch alle die Personen, die Metternich bei seiner Ankunft gesehen hatte, und wieder war es Berthier, der auf ihn zuschritt und ihm das Geleite bis zum Wagen gab. „Sind Sie mit dem Kaiser zufrieden?" flüsterte er ihm zu, damit es kein anderer höre. „Vollkommen," erwiderte Metternich, „denn er hat mich klar sehen lassen; ich betrachte ihn als einen verlorenen Mann!" Jos. Alex. Freih. v. H eifert. Unser Häuschen. Ich möchte gern ein Häuschen bauen Für dich und mich allein; Bei diesem müßte das Vertrauen Der starke Grundstein sein. Darüber wollt' ich eine Mauer Aus echter Treue zieh'n, Damit sie noch von fester Dauer, Wenn Reiz und Jugend flieh'n. Als Dach darüber möcht' ich breiten Auf Gott die Zuversicht,
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