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1. Mancherlei für Jung und Alt - S. 443

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
443 Von Segen tränfet jeder Pfad, Den ich auf sein Geheiß betrat. Wohnt Gott in mir, fo bin ich froh, In meinem Herzen wohnet Frieden; Und ob der Erde Lust mich floh Und ihre Freuden mich gemieden: Ich trag' in mir mein Glück und Heil, Gott selber ist mein Freudenteil. Julius Sturm. Annette Freie von Droste-Mlshoff. Annette Elisabeth von Droste wurde auf dem Stammhaus der Droste zu Hülshoff, einer altertümlichen, inmitten eines weiten Besitzes liegen- den Burg Westfalens, am 12. Januar 1798 als zweites Kind ihrer Eltern geboren. Ihr Vater war der Freiherr Klemens August von Droste zu Hülshofs, der 1826 starb; ihre Mutter gehörte dem Paderborner Freiherrngeschlechte von Harthausen an und war eine Schwester des als Reisender und Publizist berühmten Geheimrats Baron August von Haxt- hausen. Erheischte ihre schwächliche Gesundheit eine überaus sorgsame Pflege, so gebot die ganz ungewöhnliche Lebhaftigkeit des Kindes eine nicht minder strenge Erziehung, die von der Mutter mit ängstlicher Wachsamkeit geleitet wurde. „Jene Lebhaftigkeit," erzählt Levin Schücking, „war so groß, daß die kleine Annette, wenn sie irgend ein Buch vor sich, oder wenn sie irgend ein Bild in Händen hatte, in dessen Anblick sie sich versenkte, in die höchste Bewegung geraten, Selbstgespräche beginnen und, die Welt um sich her vergessend, wie eine Verzückte alle Symptome der unglaublichsten Aufregung an den Tag legen konnte." Das junge Mädchen empfing einen gründlichen Unterricht, der über den normalen Umkreis weiblicher Wissenswürdigkeiten hinausging. Sie nahm nämlich an den Lehrstunden ihrer Brüder teil und schloß sich auch von den strengern Schulgegenständen, als Mathematik und Latein, nicht aus. Das letztere kam ihr später bei ihren antiquarischen und naturhistorischen Sammlungen, denen sie mit Fleiß und Liebe nachging, angenehm zu statten. Ein großer künstlerischer Fond steckte in diesem jugendlichen Geiste. Ihre poetische Anlage trat schon frühzeitig hervor, aber nicht minder entwickelte sich in dem reichbegabten Mädchen ein nam- haftes musikalisches Talent, das später nicht bloß durch schönen Gesangs- vortrag, sondern auch durch Kompositionen (von alten Minneliedern und Volksweisen) sich hervorthat, denen von Kennern ein bedeutender Gehalt zuerkannt wird; auch im Zeichnen leistete sie mehr als Gewöhnliches. Ein kurzer Verkehr mit der großen Welt, in die sie um das Jahr 1816 eintrat, und kleinere Reisen gaben ihrer Jngendbildung den klärenden
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