Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Dichtung des Mittelalters - S. 170

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
170 Dritte Periode, von 1150—1300. Schönheit und Liebreiz. Herzgeliebte Herrin mein, Gott leih' dir heut' und ewig Heil! Könnt' ich höhern Preis dir leih'n, Dir würd' auch dieses Lob zu teil; Doch was kann ich sagen mehr, Als daß dir niemand holder ist denn ich? Das macht mein Leid so schwer. Viele schelten mich, daß ich Nicht höher wende meinen Sang: Die verkennen sicherlich, Was Liebreiz ist, ihr Leben lang; Nein, sie kannten Liebreiz nie: Die nach dem Gut und nach der Schöne minnen, weh, wie minnen die? Oft ist Haß in schöner Brust, D'rum jagt nach Schönheit nur der Thor; Liebreiz gibt dem Herzen Lust, D'rum geht der Schönheit Liebreiz vor. Liebreiz giebt auch schönen Leib: Das kann die Schönheit nimmermehr: nie macht sie liebenswert ein Weib. Ich vertrage und vertrug Und will noch Widerspruch vertragen. Du bist schön und hast genug: Was will denn solcher Tadel sagen? Mag er doch: ich bin dir hold Und nahm' dein gläsern Fingerlein für aller Königinnen Gold. Hast du Treu' und Stätigkeit, So bin ich aller Sorg' erwehrt, Daß mir jemals Herzeleid Um deinetwillen widerfährt; Hast du aber diese nicht, So müssest dn mir nimmer werden: weh mir dann, mein Herz zerbricht. (Simrock.) Gemeinsame Minne. Magst du mich nicht leiden, | Das muß ich beklagen, Davon weiß ich nichts: ich minne dich. ! Denn ich kann nicht tragen Eines sollst du meiden: Solchen bittern Herzensschaden: Mir vorbei zu schau'n und über mich. ! Trage mit, ich bin zu schwer beladen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer