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1. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 40

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
40 I. Beschreibende Prosa: Kulturgeschichte. huldigten ihm. Ein geistreicheres Leben begann in der krieggewohnten Stadt, und wo bisher nur Waffen geklirrt und die trockenen Formeln des Rechtes auf dem Forum getönt hatten, klangen jetzt die melodischen Weisen der griechischen Musen. Was in der fremden Sprache eine be- wundernde Freude erregt hatte, wurde in der Muttersprache nachgeahmt, und die rauhen Töne von Latium milderten sich in dem Wettstreite mit der ältern Schwester. So erstrebte auch Rom auf den Flügeln der griechischen Muse einen dauernderen Ruhm, als der war, den ihm seine Welteroberung zusicherte. Denn vielleicht würde auch die Geschichte von Rom, wie die von Persien, nur in den Kompendien der Welt- geschichte leben, wenn nicht der starke Geist der römischen Poesie und Beredsamkeit, ihre Gesetzgebung und die praktische Weisheit, die das römische Volk beiden Künsten zu vermählen wußte, die Sprache der Welt- beherrscherin durch eine Reihe düsterer Jahrhunderte bis auf unsere Zeiten empfohlen hätten. Seit der Wiedererweckung des Studiums der klassischen Litteratur ist die Einwirkung der griechischen Bildung auf die Kultur der neueren fast ununterbrochen gewesen. Fast zu allen unseren Wissenschaften hat sie den Grund gelegt, und die wissenschaftliche Methode, die sie bei einigen Zweigen derselben, wie bei der Philosophie und Mathematik, beobachtet hat, ist noch nicht übertroffen worden. Vor allem aber haben die Werke der redenden und bildenden Kunst nie aufgehört, den Kunstsinn zu wecken und den Geschinack auszubilden. An dem Ruhme der alteu Klassiker ist der Ruhm der neueren emporgestiegen. Fr. Jakobsl. 2. Der Einfluß der Heerzüge Alexanders d. Gr. auf die Wissenschaft. In dem Entwicklungsgänge der Menschengeschichte, sofern dieselbe eine innigere Verbindung der europäischen Abendländer mit dem südwest- lichen Asien, dem Rilthale und Libyen darstellt, bezeichnen die Heerzüge der Macedonier unter Alexander dem Großen, der Untergang der Perserherrschaft, der beginnende Verkehr mit Vorderindien, die Einwirkung des 116 Jahre dauernden griechisch-baktrischen Reichs eine der wich- tigsten Epochen des gemeinsamen Völkerlebens. War die Sphäre der Entwicklung fast maßlos dem Raume nach, so gewann sie dazu noch an intensiver moralischer Größe durch das unablässige Streben des Er- i i Friedrich Jakobs, bedeutender Altertumsforscher und Verfasser von Ro- manen und Erzahlungen, geboren 1764 zu Gotha, 1807 Profesior der alten Litte- ratur am Lyceum zu München, seit 1810 rvieder in Gotha, roo er 1847 ats Ober- bibliothekar und Direktor des Münzkabinets starb.
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