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1. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 43

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
2. Der Einfluß der Heerzüge Alexanders d. Gr. auf die Wissenschaft. 43 Eratosthenes, dem Strabo und Plinius bei ihrem so einseitigen Wissen unbekannt blieben. Wenn man nach Unterschieden der Längengrade die Erstreckung des ganzen Mittelmeeres mit der Entfernung von Westen nach Osten ver- gleicht, welche Kleinasien von den Ufern des Hyphasis (Beas), von den „Altären der Rückkehr" trennt, so erkennt man, daß die Erdkunde der Hellenen in wenigen Jahren um das Zwiefache vermehrt wurde. Um nun näher zu bezeichnen, was ich ein durch Alexanders Heer- züge und Städtegründung so reichlich vermehrtes Material der phy- sischen Geographie und Naturkunde genannt habe, erinnere ich zuerst an die neu gesammelten Erfahrungen über die besondere Gestaltung der Erdoberfläche. In den durchzogenen Ländern kontrastieren Tiefländer (pflanzenleere Wüsten oder Salzsteppen, wie nördlich von der Asferahkette, einer Fortsetzung des Thianschan, und vier große angebaute Stromgebiete, des Euphrat, Indus, Opus und Jaxartes) mit Schneegebirgen von fast 6000 na Hohe. Der Hindu Kho oder indische Kaukasus der Macedonier ist in seiner Erstreckung gegen Herat hin in zwei große, das Kafiristan begrenzende Ketten geteilt; die südlichere dieser Ketten ist die mächtigere. Alexander gelangte durch das noch 2500 na hohe Plateau von Bumian, in dem mau die Höhle des Prometheus zu sehen wähnte, auf den Kamm des Kohibaba, um über Kabura, längs dem Choes, etwas nördlich vom jetzigen Attok, über den Indus zu setzen. Vergleichung des niedrigen Taurus, an den die Griechen gewöhnt waren, mit dem ewigen Schnee des Hindu Kho, welcher bei Bamian erst in 3800 na Höhe beginnt, muß Veranlassung gegeben haben, hier in einem kolossalern Maßstabe das Übereinanderliegeu der Klimate und Pflanzenzonen zu erkennen. In reg- samen Gemütern wirkt bleibend und tiefer, was die elementare Natur dem Menschen unmittelbar vor den Sinnen entfaltet. Strabo beschreibt anschaulich den Übergang über das Bergland der Paropanisaden, wo das Heer mit Mühe sich durch den Schnee einen Weg bahnte, und wo alle Baumvegetation aufhört. Was von indischen Erzeugnissen und Kunstprodukten durch ältere Handelsverbindungen oder aus den Berichten des Ktesias von Knidus, der 17 Jahre lang als Leibarzt des Artaxerxes Mnemon am persischen Hoflager lebte, unvollkommen, ja fast nur dem Namen nach gekannt war, davon wurde jetzt in dem Abendlande durch die macedonischen Ansiedelungen eine sichere Kunde verbreitet. Es gehören dahin: die be- wässerten Reisfelder, von deren Kultur Aristobulus besondere Nachricht gegeben; die Baumwollenstaude, wie die feinen Gewebe und das Papier, zu welchen jene Staude den Stoff lieferte; Gewürze und Opium; Wein aus Reis und aus dem Saft der Palme, deren Sanskritname Tala uns
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