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1. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 494

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
494 B. Aufsatzlehre. allitterieren (s. Teil I, 2. Auflage, S. 7), z. B.: Ach wüßtest du, wie 's Fischlein ist so Wohlig auf dem Grund; daz wilt und daz gewürme die stritent starke stürme (Walther v. d. Vogelweide). Allitterierende Rede- weisen giebt es auch in der Prosa in großer Zahl, z. B.: Feld und Flur; Haus und Herd; Glück und Glas; ganz und gar; matt und müde; samt und sonders; hoffen und harren; singen und sagen; vergeben und vergessen. b) Assonanz, der Gleichklang der Vokale in den Stammsilben aufeinander folgender Wörter, z. B.: Die Schollen rollten Stoß auf Stoß; angst und bange; mit Wissen und Willen; bei Tag und Nacht. e) Reim, der Gleichklang ganzer Silben in Vokalen und Konsonanten am Ende der Wörter bei ungleichem Wortanfange; z. B.: Saft und Kraft; Handel und Wandel; schlecht (— schlicht) und recht; schalten und walten. d) Kongruenz, Nachahmung einer Sache oder einer Vorstellung durch den lautlichen Klang der Wörter, z. B.: Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel' ich mit dir; Die Werke klappern Nacht und Tag, Im Takte geht der Hämmer Schlag. Mit der Kon- gruenz verbindet sich gern e) die Harmonie, die Nachahmung des Gedankens oder der Hand- lung durch den Rhythmus, z. B.: Hurtig mit Donnergepolter entrollte der tückische Marmor; Quando conveniunt Maria, Camilla, Sibylla, Sermonem faciunt et ab hoc et ab hac et ab illa. f) Onomatopöie (ovopa-cotroiia), Nachahmung des Lautes durch den Klang des Wortes, z. B.: Nun dappelt's und rappelt's und klappert's im Saal; Näher und näher kam das Gekling' und das Klatschen der Peitsch' und der Pferde Getrampel. 2. Figuren der Wortwiederholung, welche in der Wieder- holung desselben Wortes oder einer Redewendung in derselben oder in veränderter Form und Bedeutung bestehen. Die wichtigsten derselben sind: a) Anaphora (dvacpopd — Zurückführung), die Wiederholung des- selben Wortes oder derselben Wendung am Anfange mehrerer auf- einander folgenden Sätze, z. B.: Arbeit ist des Blutes Balsam, Arbeit ist der Tugend Quell; Sehe jeder, wie er's treibe, Sehe jeder, wo er bleibe; Testis est Italia, testis est Sicilia, testis est Africa, testis est Gallia (Cic. pro 1. M.). b) Epiphora (eiwpopd — Zugabe), die Wiederholung desselben Wortes am Ende mehrerer aufeinander folgenden Sätze oder Satzglieder, z. B.: Die Eintracht ist hin, die Freiheit ist hin; Vielleicht vor wenig Tagen noch, heut' nicht mehr, Seit der Sesin gefangen sitzt, nicht mehr. c) Symploke (aofitrxoxvj — Verflechtung) oder Komplepion, die Verbindung von Anaphora und Epiphora, z. B.: Ist das Glück dein Los, bete! Ist dein Leiden groß, bete!
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