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1. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 499

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
Iii. Die sprachliche Darstellung. 499 weiterer Ausführung sind z. B.: der Staat unter dem Bilde eines Schiffes, „Mahomets Gesang" von Goethe, die „Einkehr" von Uhland u. a. 2. Die Metonymie (jisra-unb Zvop.« — Namensvertauschung), welche in der Vertauschung oder Übertragung von Vorstellungen besteht, die miteinander in natürlichem Zusammenhange stehen. Ein solcher natürlicher Zusammenhang besteht: a) zwischen Ursache und Wirkung. Daher kann stehen a) die Ursache statt der W i r k u n g, z. B.: So wandert er an leichtem Stabe Aus Rhegium, des Gottes voll; Wer rief euch in das fremde Land, Den blühenden Fleiß der Felder zu verwüsten? So steht der Verfasser für sein Werk, die Arbeit des Landmanns statt der Frucht; ß) Die Wirkung statt der Ursache, z. V.: Denn was er sinnt, ist Schrecken, und was er schreibt, ist Blut; das grämliche Grau (— Greisenalter). b) Zwischen dem Wesen eines Dinges und seinen Eigenschaften, zwischen Besitzer und Besitz. Daher kann stehen: a) die Eigenschaft für das Subjekt, dem sie zukommt, und umgekehrt, z. B.: Die Unschuld wohnt nicht mehr auf Erden, statt: unschuldige Menschen; Er ist ein Cicero, statt: tüchtiger Redner; ß) die Person für die ihr zugehörende Sache, z. B.: Der Nachbar brennt, statt: das Haus des Nachbars, o) Zwischen dem Orte und dem an demselben Befind- lichen, z. B.: Der Wald singt, d. h. die Vögel singen, ä) Zwischen der Zeit und dem in derselben Vorgehenden, z. B.: Das Jahr übt eine heiligende Kraft; ein aufgeklärtes Jahrhundert; die Gegenwart, statt: die Zeitgenossen, e) Zwischen dem Stoffe und dem aus ihm Verfer- tigten, z. B.: Mit dem Stahl (statt Schwert) durchbohrt' er ihm die Brust, t) Zwischen dem Zeichen und der bezeichneten Sache, z. B.: Der Halbmond, statt: Türken; die Krone, statt: Reich. Die Umschreibung (itspicppaai?), eine besondere Art der Meto- nymie, entsteht, wenn statt eines Gegenstandes mehrere Eigenschaften desselben hervorgehoben werden, um ein besonders anschauliches Bild des- selben zu erwirken, z. B.: Kennst du das Land, wo die Citronen blühn, Im dunklen Laub die Goldorangen glühn u. s. w. Auch der Euphe- mismus ist eine Umschreibung, welche dazu dient, eine unangenehme oder häßliche Sache durch mildere oder angenehmere Worte zu ersetzen, z. B. statt sterben die Umschreibungen: entschlafen, hinscheiden, zum bessern Leben übergehen, in die ewige Heimat reisen u. a.; Landsmann, tröstet Ihr mein Weib, Wenn mir was Menschliches begegnet. 3. Die Synekdoche (cuvsxooyrj (von au vsxosy sabai — mit oder zu- gleich auffassen)), welche in der Vertauschung oder Übertragung von Vor- stellungen besteht, die in einem Teil- oder Zahlverhältnisse zu einander stehen. So wird gesetzt: a) ein Teil für das Ganze und umgekehrt (selten), z. B.: Von fernher kommen wir gezogen Und flehen 32 *
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