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1. Dichtung des Mittelalters - S. 200

1903 - Freiburg im Breisgau : Herder
200 Dritte Periode, von 1100 bis 1300, oder erste Blüteperiode. wilt aber dü daz guot ze sere minnen, dü mäht Verliesen sele und ere. dü von so volge miner lere: leg’ üf die wäge ein rehtez lot und wig ouch dar mit allen dinen sinnen, als ez diu maze uns ie gebot. Und willst du allzusehr den Reichtum minnen, So verlierst du Seel' und Ehre. Darum folge meiner Lehre, Leg auf die Wag' ein rechtes Lot Und wäg es ab mit deinen schärfsten Sinnen, Wie Maß uns jederzeit gebot. (Simrock.) imnkung. 8elbwahsen kind, dü bist ze krump: sit nieman dich gerillten mac (dü bist dem besemen leider alze gröz, den swerten alze kleine), nü släf unde habe gemach. ich hän mich selben des ze tump, daz ich dich ie so höhe wac. ich bare din ungefüege in friundes schöz, min leit bant ich ze beine, minen rucke ich nach dir brach. nü si din schuole meisterlös an miner stat: i’n kan dir niht. kan ez ein ander baz, mir’st liep, swaz liebes dir da von geschiht. doch weiz ich wol, swä sin gewalt ein ende hat, da stet sin kirnst noch sunder obedach. Verwahrlost Kind, du bist zu krumm, Gerade biegt dich niemand mehr; Du bist dem Besen leider schon zu groß Und noch zu klein dem Schwerte: Schlaf in Ruhe denn vor mir. Ich schelte mich nun selber dumm: Was ehrt' ich dich auch stets so sehr? Ich barg dein Ungeschick in Freundes Schoß, Dein Leid war mein Gefährte, Tief verneigt' ich mich vor dir. Nun lass' ich deine Schule meisterlos: nicht meistern kann ich dich. Kann es ein andrer, daß du Freude dran erlebst, so freut es mich; Doch weiß ich wohl, sobald sein Reich zu Ende geht, raubt seiner Kunst Unsitte Dach und Zier. (Simrock.)
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