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1. Dichtung der Neuzeit - S. 9

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
A. Die epische Poesie. Johann Fischart. 9 Jy ' v< „ ! i Ci i umb und umb, * So wachst dann Fried, Freud, Ruh und Ruhm"), durch Volkstümlichkeit, durch Vielseitigkeit eines umfassenden Wissens, durch die Kenntnis der Sitten und Gebräuche aller Gegenden und aller Stände seines Vaterlandes und durch die kraftvolle Beherrschung der Sprache, die ihm zu witzigen, aber oft gewaltsamen und geradezu tollen Wortbildungen (Pfotengram — Podagra, Notnar — Notar, Jesuwider = Jesuiter, frank- säuisch — französisch) dienen muß; nicht selten ist er jedoch, namentlich in seinen komischen und satirischen Dichtungen, gar zu derb und über- schreitet voll grimmen Spottes wiederholt die Grenzen des Erlaubten. Am bekanntesten von seinen zahlreichen Schriften sind: „Aller Praktik Großmutter", „Geschichtsklitterung" (s. S. 17), „Philosophisch Ehezucht- büchlein", „Vierhörniges Jefuiterhütlein", „Bienenkorb des heiligen Rö- mischen Im menschwarmes". Anerkennung verdient auch noch heute sein erzählendes Gedicht: „Das Glückhaft Schiff von Zürich", be- deutend durch lebendige Schilderung und edle Sprache. Der Dichter er- zählt, wie im Jahre 1576 die Züricher Schützen einen Hirsebrei in einem einzigen Tage auf einem Kahn durch Limmat, Aar und Rhein noch warm nach Straßburg gebracht hätten, zum Beweise, daß verbündete Städte in Zeiten der Not bei ernstem Willen und gutem Mut in entsprechender Schnelligkeit sich gegenseitig unterstützen könnten: „Arbeit und Fleiß, das find die Flügel, So führen über Strom und Hügel." Aus dem „Glückhaft Zchiff". Üva ^ Jvvvii'w'- i'si.’A y > u-vvc/W i l’>w~ t’Wwvl'w - Sie Zürcher kommen in den Rhein. Da freuten sich die Reisgesährten, Als sie den Rhein da rauschen hörten, ,1 Und wünschten aus ein neues Glück, Daß glücklich sie der Rhein fortschick. Und grüßten ihn da mit Trommeten: „Nun Han wir deiner Hilf vonnöten, O Rhein, mit deinem hellen Fluß! Dien du uns nun zur Fürdernuß!' Laß uns genießen deiner Gunst, Dieweil du doch entspringst bei uns Am Vogelberg, bei den Luchtmanuen ft Im Rheinzierland ft von alten Ahnen, Und wir dein Tal, dadurch du rinnst. Mit Bauseld ziern, dem schönsten Dienst. Schalt dies Wagschifflein nach Begehren, Wir wöllen dir es doch verehren. Leit es gen Straßburg, deine Zierd, Darfür du gern laufst mit Begierd, Weil es dein4 Strom ziert und ergetzt. Gleich wie ein Gstein, in Ring versetzt." Der Rhein möcht dies kaum hören aus. Da wund 5 er umb das Schiff sich kraus, Macht umb die Ruder ein weit Rad Und schlug mit Freuden ans Gestad Und ließ ein rauschend Stimm da hören, Draus man möcht diese Wort erklären: „Frisch dran, ihr liebe Eidgenossen", Sprach er, „frisch dran, seid unverdrossen; '' H 7 hs 1 Fordernis. 5 wand. 2 Lukmanier. 3 Rhätien. 4 deinen.
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