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1. Dichtung der Neuzeit - S. 10

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
10 Fünfte Periode, von 1500—1624. Also folgt eueren Vorfahren, Die dies taten vor hundert Jahren; Also muß man hie Ruhm erjagen, Wenn man den Alten will nachschlagen. Von euerer Vorfahren wegen Seid ihr mir willkummen hie zugegen. Ihr sucht die alt Gerechtigkeit, Die euer Alten Han bereit; Dieselbig will ich euch gern gönnen. Wie es die Alten Han gewonnen. Ich weiß, ich werd noch oftmals sehen Solchs von eueren Nachkommen gschehen. Also erhält man Nachbarschaft, Dann je der Schweizer Eigenschaft Ist nachbaurliche Freundlichkeit Und in der Not Standhaftigkeit. Ich hab viel ehrlich Leut und Schützen, Die aus mich inn Schiff täten sitzen, Geleit gen Straßburg auf das Schießen, Dafür mit Freuden ich tu fließen; Aber keine hab ich geleit Noch heut des Tags mit solcher Freud. Fahrfort, fahrfort, laßt euch nichts schrecken Und tut die Lenden daran strecken! Die Arbeit trügt darvon den Sieg Und macht, daß man hoch daher flieg Mit Fama, der Ruhmgöttin herrlich; Dann was gschicht schwerlich, das wird ehrlich. Mit solchen Leuten sollt man schiffen Durch die Meerwirbeln und Meertiefen, Mit solchen forcht man kein Meerwunder Und kein Wetter, wie sehr es tunder \ Mit solchen dürft man sich vermessen. Das einen fremde Fisch nicht fressen; Dann diese alles uberstreiten Durch ihr unverdrossen Arbeiten. Mit diesen Knaben solte einer Werden des Jasons Schiffahrtgmeiner In die Insul zum gülden Widder; Da müßt' er, daß er käm Herwider. Weren diese am Meer gsessen, So lang wer unersucht nicht gwesen Amerika, die neue Welt; Dann ihr Lobgier hätt dahin gstellt. Laßt euch nicht hindern an dem Tun, Daß auf die Haut euch sticht die Sunn; Sie will euch mahnen nur dadurch. Daß ihr schneid tapfer durch die Furch; Dann sie säh gern, daß ihr die Gschicht Vollbrächten bei ihrm Schein und Licht, Damit sie auch Ruhm davon trag, Gleichwie ich mich des rühmen mag. Die Blatern2, die sie euch nun brennt Und die ihr schaffet in der Händ, Werden euch dienen noch zu Ruhm Wie zwischen Dornen eine Blum. Ihr dürft euch nicht nach Wind umbsehen, Ihr seht, der Wind will euch nachwehen. Gleich wie euch nun dieses Wetter liebt. Also bin ich auch unbetrübt; Ihr sehet je mein Wasser klar Gleich wie ein Spiegel offenbar. So lang man wird den Rhein abfahren, Wird keiner euer Lob nicht sparen. Sonder wünschen, daß sein Schiff lief Wie von Zürich das glückhafte Schiff. Wohlan, frisch dran, ihr habt mein Gleit Umb euer standhaft Freudigkeit. Die Straß auf Siraßburg sei euch offen, Ihr werd erlangen, was ihr hoffen; Was ihr euch heut früh nahmen vor, Das wird den Abend euch noch wohr. Heut werd ihr die Stadt Straßburg sehen. So wahr ich sels herzu werd nähen 3; Heut werd ihr als willkommen Gäst Zu Straßburg noch ankommen resch. Nun, liebs Wagschifflein, lauf behend. Heut wirst ein Glückschiff noch genennt. Und durch dich werd ich auch gepriesen. Weil ich solch Treu dir hab bewiesen." 1 donnere. 2 Blasen. 3 selbst mich werde nähern.
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