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1. Dichtung der Neuzeit - S. 177

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 34. Goethes Werke. — Die lyrischen Dichtungen. 177 g) Sonette und Parabolisches. 1. Las Zonett. Sich in erneutem Kunstgebrauch zu üben. Ist heil'ge Pflicht, die wir dir auferlegen; Du kannst dich auch, wie wir, bestimmt bewegen Nach Tritt und Schritt, wie es dir vorgeschrieben. Denn eben die Beschränkung läßt sich lieben, Wenn sich die Geister gar gewaltig regen; Und wie sie sich denn auch gebärden mögen, Das Werk zuletzt ist doch vollendet blieben. So möcht' ich selbst in künstlichen Sonetten, In sprachgewandter Maße kühnem Stolze Das Beste, was Gefühl mir gäbe, reimen; Nur weiß ich hier mich nicht bequem zu betten, Ich schneide sonst so gern aus ganzem Holze Und müßte nun doch auch mitunter leimen. 2. llatur und Kunst. Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen. Und haben sich, eh' man es denkt, gefunden; Der Widerwille ist auch mir verschwunden, Und beide scheinen gleich mich anzuziehen. Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen! Und wenn wir erst in abgemess'nen Stunden Mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden, Mag frei Natur im Herzen wieder glühen. So ist's mit aller Bildung auch beschaffen; Vergebens werden ungebundne Geister Nach der Vollendung reiner Höhe streben. Wer Großes will, muß sich zusammenraffen; In Per Beschränkung zeigt sich erst der Meister, Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben. 3. Kläffer. Wir reiten in die Kreuz und Quer' Nach Freuden und Geschäften; Doch immer kläfft es hinterher Und billt aus allen Kräften. Hense, Lesebuch. Ii. 4. Aufl. So will der Spitz aus unserm Stall Uns immerfort begleiten. Und seines Bellens lauter Schall Beweist nur, daß wir reiten. 12
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