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1. Dichtung der Neuzeit - S. 223

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 38. Schillers Werke. — Die lyrischen und epischen Dichtungen. 223 Wie sie stand im himmlischen Gefild', Ehe noch zum traur'gen Sarkophage Die Unsterbliche herunterstieg. Wenn im Leben noch des Kampfes Wage Schwankt, erscheinet hier der Sieg. Nicht vom Kamps die Glieder zu entstricken. Den Erschöpften zu erquicken, Wehet hier des Sieges duftiger Kranz. Mächtig, selbst wenn eure Sehnen ruhten, Reiht das Leben euch in seine Fluten, Euch die Zeit in ihren Wirbeltanz. Aber sinkt des Mutes kühner Flügel Bei der Schranken peinlichem Gefühl, Dann erblicket von der Schönheit Hügel Freudig das erflogne Ziel. Wenn es gilt, zu herrschen und zu schirmen, Kämpfer gegen Kämpfer stürmen Aus des Glückes, auf des Ruhmes Bahn, Da mag Kühnheit sich an Kraft zerschlagen, Und mit krachendem Getös die Wagen Sich vermengen auf bestäubtem Plan. Mut allein kann hier den Dank erringen. Der am Ziel des Hippodromes winkt. Nur der Starke wird das Schicksal zwingen, Wenn der Schwächling untersinkt. Aber der, von Klippen eingeschlossen, Wild und schäumend sich ergossen, Sanft und eben rinnt des Lebens Fluß Durch der Schönheit stille Schattenlande, Und auf seiner Wellen Silberrande Malt Aurora sich und Hesperus. Aufgelöst in zarter Wechselliebe, In der Anmut freiem Bund vereint, Ruhen hier die ausgesöhnten Triebe, Und verschwunden ist der Feind. Wenn, das Tote bildend zu beseelen. Mit dem Stoff sich zu vermählen, Tatenvoll der Genius entbrennt. Da, da spanne sich des Fleißes Nerve, Und beharrlich ringend unterwerfe Der Gedanke sich das Element.
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