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1. Dichtung der Neuzeit - S. 280

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
280 Siebte Periode oder zweite Blüteperiode, von 1748 ab. bringt, daß Beatrice aus der Hut des Klosters verschwunden sei. Manuel gerät bei dem Namen „Beatrice" in jähe Furcht und verharrt auch noch in ängstlichem Zweifel, als Diego die Meinung ausspricht, daß sie wohl von Korsaren geraubt sei. Um sich Gewißheit zu verschaffen, enteilt er, und Cesar folgt, als er von der Mutter Näheres über die Lage des Klosters erfahren hat (Ii, 6). Vierte Stufe. Bestätigung der bangen Ahnungen Manuels. Die beiden Chöre treten im Garten einander feindlich gegenüber und werden nur durch das Eintreten Manuels von Tätlichkeiten zurückgehalten. Er teilt der Geliebten seine fürstliche Stellung mit, erkennt aber bald mit Entsetzen die Be- stätigung seiner Ahnung, daß sie seine Schwester und die von seinem Bruder Ge- liebte sei (Iii, 1—3). 6. Höhe und Umschwung (Iii, 4 und 5). Als Don Cesar die Geliebte in den Armen seines Bruders sieht, ersticht er ihn blindwütig, indem er in ihm eine „falsche Schlangenseele" zu sehen glaubt. Entsetzt über diese grauenvolle Tat, sinkt Beatrice ohnmächtig nieder. Der Chor beklagt die gräßliche Mordtat, ahnt böse Folgen und spricht sein Wehe über den Mörder aus, als Cesar ihm befohlen hat, die Ohnmächtige zu seiner Mutter zu bringen. D. Fallende Handlung (Iv, 1—9). Die Enthüllung des Ge- schickes und der Todesentschluß Cesars. E r st e Stufe. Allmähliche Aufklärung. Der Mutter, die der Auffindung der Tochter in Sorge entgegenharrt und durch die zweideutige Botschaft von der Aussage und Tat des Klausners in gesteigerte Unruhe gerät, wird die besinnungslose Tochter gebracht. Als diese zu sich kommt, erfährt sie zu ihrem Entsetzen, daß die Fürstin ihre Mutter sei; diese erkennt in der unter erhabenem Trauergesange gebrachten Leiche ihren Sohn Manuel. Sie verflucht seinen Mörder in der Meinung, er sei von Räuberhand gefallen, und bricht, vom Chore, der nun alles klar erkennt, zur Mäßigung gemahnt, in Läster- worte gegen die Gottheit aus (Iv, 1 — 4). Cesar erkennt alsbald in Beatrice seine Schwester und fühlt sich schuldig einer „Greueltat, die keine Reu' und Büßung kann versöhnen". In ihrem furchtbaren Leid den Göttern Trotz bietend, scheidet Jsabella sich von Cesar, in welchem sie den Mörder ihres Lieblingssohnes erkannt hat. Cesar fühlt sich besonders schwer getroffen, als auch Beatrice in stummem Leid um den gemordeten Bruder, in welchem sie mehr den Geliebten als den Bruder sieht, sich von ihm abwendet. Der Chor stellt Betrachtungen an über das Glück einsamen Daseins in der stillen ländlichen Flur oder in des Klosters friedlicher Zelle oder in reiner Bergesluft (Iv, 4—7). Zweite Stufe. Cesars Entschluß zu ster b e n. Nachdem Cesar die baldige Bestattung seines Bruders angeordnet hat, erklärt er seinen festen Todesentschluß, da der blutige Mord-Blut fordere. Diesen Entschluß, seine schwere Schuld durch freiwilligen Tod zu sühnen, vermögen weder der Chor noch die Bitten seiner Mutter zu erschüttern (Iv, 8 und 9). E. Letzte Spannung und Katastrophe (Iv, 10). Durch den Anblick der um ihn weinenden Beatrice in seinem Entschlüsse wankend geworden, entscheidet er sich dennoch zum Tode, da er in der Kirche den Katafalk aufgerichtet sieht und sich als Mörder nicht glücklich fühlen kann; er sühnt durch frei gewählten Tod die Schuld, die er in Übereinstimmung mit dem Schlußworte des Chores als „der Übel größtes" empfindet.
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