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1. Dichtung der Neuzeit - S. 308

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
308 Achte Periode. Es sprach der Vater über uns den Segen, Ich fand den Himmel in des Hauses Schranken Und fühlte keinen Wunsch sich fürder regen. So wehten töricht vorwärts die Gedanken; Ich aber lag auf dem Verdeck zur Nacht Und sah die Sterne durch das Tauwerk schwanken. Ich ward vom Wind mit Kühlung angefacht. Der so die Segel spannte, daß wir kaum Den flüchtigen Weg je schnellern Laufs gemacht. Da schreckte mich ein Stoß aus meinem Traum, Erdröhnend durch das schwache Bretterhaus; Ein Wehruf hallte aus dem untern Raum. Ein zweiter Stoß, ein dritter; krachend aus Den Fugen riß das Plankenwerk, die Welle Schlug schaumend ein und endete den Graus. Verlorner Schwimmer in der Brandung Schwelle, Noch rang ich jugendkrästig mit den Wogen Und sah noch über mir die Sternenhelle. Da sühlt' ich in den Abgrund mich gezogen. Und wieder auswärts fühlt' ich mich gehoben Und schaute einmal noch des Himmels Bogen. Dann brach die Kraft in der Gewässer Toben, Ich übergab dem Tod mich in der Tiefe Und sagte Lebewohl dem Tag dort oben. Da schien mir, daß in tiefem Schlaf ich schliefe Und sei mir aufzuwachen nicht verliehen. Obgleich die Stimme mir's im Innern riefe. Ich rang, mich solchem Schlafe zu entziehen, Und ich besann mich, schaut' umher und fand. Es habe hier das Meer mich ausgespieen. Und wie vom Todesschlaf ich auferstand,' Bemüht' ich mich, die Höhe zu ersteigen. Um zu erkunden dies mein Rettungsland. Da wollten Meer und Himmel nur sich zeigen, Die diesen einsam nackten Stein umwanden, Dem nackt und einsam selbst ich fiel zu eigen. Wo dort mit voller Wut die Wellen branden, Aus fernem Riffe war das Wrack zu sehen, Woselbst es lange Jahre noch gestanden.
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