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1. Dichtung der Neuzeit - S. 345

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 45. Die Sänger der Freiheitskriege. Rückert. Wie lang willst du dich winden gleich dem Wurme Krumni unter deines Feinds Triumphrads-Speichen? Hat er die harte Haut noch nicht mit Streichen Dir g'nug gerieben, daß dick/s endlich wurme? Die Berge, wenn sie könnten, würden rufen: Wir selber fühlten mit sühllosem Rücken Lang gümg den Druck von eures Feindes Husen. Des Steins Geduld bricht auch in Stücken, Den Götter zum Getretensein doch schufen — Volk, mehr als Stein, wie lang darf man dich drücken? Der Mann ist wacker, der, sein Pfund benutzend, Zum Dienst des Vaterlands kehrt seine Kräfte: Nun denn, mein Geist, geh auch an dein Geschäfte, Den Arm mit den dir eignen Waffen putzend. Wie kühne Krieger setzt, mit Glutblick trutzend. In Reih'n sich stellend, heben ihre Schäfte; So stelll auch Krieger, zwar nur nachgeäffte, Geharnischter Sonette ein paar Dutzend. Auf denn, die ihr aus meines Busens Ader Aufquellt, wie Riesen aus des Stromes Bette, Stellt euch in eure rauschenden Geschwader! Schließt eure Glieder zu vereinter Kette Und ruft, mithadernd, in den großen Hader, Erst: Waffen! Waffen! und dann: Rette! Rette! 4. Was schmiedst du, Schmied? „Wir schmieden Ketten, Ketten Ach, in die Ketten seid ihr selbst geschlagen. Was pflügst du, Baue? „Das Feld soll Früchte tragen!" Ja, für den Feind die Saat, für dich die Kletten. Was zielst du, Schütze? „Tod dem Hirsch, dem fetten." Gleich Hirsch und Reh wird man euch selber sagen. Was strickst du, Fischer? „Netz dem Fisch, dem zagen." Aus eurem Todesnetz wer kann euch retten? Was wiegest du, schlaflose Mutter? „Knaben." Ja, daß sie wachsen und dem Vaterlande, Im Dienst des Feindes, Wunden schlagen sollen.
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