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1. Dichtung der Neuzeit - S. 478

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
478 Neunte Periode. Auf der Zinne steht die hohe Frau, Sie hört den Glockenklang. Aus Gürten tönt und Himmelsblau Ein süßer Vogelfang. Als Lyriker von Bedeutung sind sonst noch zu nennen: Karl Gerok (geb. 1815 zu Vaihingen in Württemberg, gest. 1890 zu Stutt- gart), Julius Sturm (geb. 1816 zu Köstritz (Reuß), gest. 1896), Hermann Allmers (geb. 1821 zu Rechtenfleth bei Bremen, gest. 1902 ebendort), ferner im Gefolge Detlevs von Liliencron Gustav Falke (geb. 1853 zu Lübeck), Karl Busse (geb. 1872 zu Lindenstadt-Birnbaum in Posen) und der mit G. Falke befreundete, in Hamburg lebende Westfale Jakob Löwenberg (geb. 1856 zu Niederntudorf). Auch sie haben dem Volke manche tiefempfundene, herrliche Lieder geschenkt, der Mangel an Raum verbietet aber ihre Aufnahme. 8 55. Novelle, Nomau und Drama. Da die moderne Dichtung mehr und mehr der Wirklichkeit des Lebens, dem Realismus, zum Teil dem Naturalismus sich zugewandt hat (s. S. 412), sind ihre Haupterzeugnisse Novelle und Roman geworden; das Drama hat mehrfach neue Bahnen ein- geschlagen. Die Schule, die nur das Beste aus dem Guten auszuwählen hat, kann aus naheliegenden Gründen diese Werke nicht als Unterrichtsstoff verwerten, sie kann auf die bedeutendsten Dichter und ihre hervor- ragendsten Erzeugnisse nur aufmerksam machen. Der Roman behandelt als historischer oder kulturhistorischer Roman die geschichtlichen Erlebnisse einzelner wichtiger Persönlichkeiten oder die kulturhistorischen Vorgänge und Zustünde der Völker, als Zeitroman die politischen und gesellschaftlichen Lebensverhältnisse der Gegenwart, als Volksroman das Volksleben, bei dessen Schilderung die Schattenseiten oft stark hervorgekehrt werden. Hauptvertreter sind unter Einreihung einzelner älterer Dichter: Dtto Ludwig (geb. 1813 zu Eisfeld in Meiningen, gest. 1865 zu Dresden), ein feiner, meisterhaft zeichnender Realist; am bekanntesten sind seine Novellen „Die Heiterethei" und „Zwischen Himmel und Erde". Als Dramatiker hat er (s. S. 482) noch größere Bedeutung. Wilhelm Heinrich Riehl (geb. 1823 zu Biebrich, gest. als Professor der Kulturgeschichte 1897 zu München), eigentlicher Begründer der kulturhistorischen Novelle („Kulturhistorische Novellen", „Geschichten
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