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1. Dichtung der Neuzeit - S. 481

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
55. Novelle, Roman und Drama. 481 gegeben unter dem Pseudonym Jakob Corvinus, „Die Kinder von Finken- rode"), die zweite, in der er in pessimistischer Stimmung den das Leben durchziehenden „dämonischen Mächten der Sünde, des Irrtums, der Lüge und der Selbstsucht die unbesiegbare Macht warmer Liebe und kräftiger Ergebung" entgegensetzt („Der Hungerpastor", sein bester Roman von sozialer Bedeutung, „Der Schüdderump", reich an tief ergreifender Tragik. „Abu Telfan"), eine dritte, in der er, dem Pessimismus entwachsen, einen eigenartigen Humor entwickelt („Horacker", „Wunnigel", „Alte Nester"), eine vierte, in der ihn „seine Neigung zu rätselvollen Gestalten und traum- haften Schicksalen hart an die Grenze manieristischer Wildwege gedrängt hat" („Unruhige Gäste", „Im alten Eisen", „Die Akten des Vogelsangs"). Seine kleinen Erzählungen, die 1895 als „Gesammelte Erzählungen" er- schienen, sind gleich den meisten seiner größeren Werke frisch und lebens- wahr in reichster Gestaltung. Peter Rosegger lgeb. 1843 zu Alpl bei Krieglach in Obersteiermark ', anfangs Stalljunge, Hirt und Schneiderlehrling, dann, auf der Grazer Handelsakademie und durch Reisen gebildet, Literat in Krieglach und Graz. Er verfaßte zahlreiche durch Wahrheitstreue und Frische ausgezeichnete Geschichten seiner geliebten steirischen Heimat. Er ist aber nicht bloß realistischer Dorsgeschichtschreiber, sondern ein wahrer Dichter und echter Volksschriftsteller, ausgezeichnet durch Meisterschaft in Seelenzeichnung und Naturschilderung, unübertroffen an Kenntnis des Volkstums und an lebendigem Mitgefühl mit seinen Landsleuten, aber nicht frei von spotten- den Ausfällen auf Kirchliches. Von seinen sehr zahlreichen, im Werte un- gleichen Werken nennen wir: „Buch der Novellen", „Geschichten aus den Alpen", „Das Geschichtenbuch des Wanderers", „Die Schriften des Waldschulmeisters", „Waldheimat", „Heidepeters Gabriel", „Aus meinem Handwerkerleben", welche letztere vier sein eigenes Leben darstellen, „Jakob der Letzte" (eine tief ergreifende Schilderung des Verfalles des Bauernstandes), „Peter Mayr, der Wirt an der Mahr" (historischer Roman aus dem Jahre 1809). „Zither und Hackbrett" enthalten Gedichte in obersteirischer Mundart. Zuletzt seien genannt als Dialektdichter: Fritz Reuter (geb. 1810 zu Stavenhagen in Mecklenburg, gest. 1874 zu Eisenach), der durch Gemütstiefe, unverwüstlichen, kerndeutschen Humor, Kraft und Wahrheit der Darstellung in feinen plattdeutschen Erzählungen ein Liebling der ganzen Nation geworden ist („Läuschen und Rimels", „De Reis' na Belligen", „Hanne Nüte", „Schurr-Murr", „Olle Kamellen" in drei Erzählungen: „Ut de Franzosentid", „Ut mine Festungstid", „Ut mine Stromtid"). Hense, Lesebuch. Ii. 4. Aufl. 81
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