1908 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Führer, Anton, Hense, Joseph
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Inhalt: Zeit: Neuzeit
- Geschlecht (WdK): Jungen
55. Novelle, Roman und Drama.
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gegeben unter dem Pseudonym Jakob Corvinus, „Die Kinder von Finken-
rode"), die zweite, in der er in pessimistischer Stimmung den das Leben
durchziehenden „dämonischen Mächten der Sünde, des Irrtums, der Lüge
und der Selbstsucht die unbesiegbare Macht warmer Liebe und kräftiger
Ergebung" entgegensetzt („Der Hungerpastor", sein bester Roman von
sozialer Bedeutung, „Der Schüdderump", reich an tief ergreifender Tragik.
„Abu Telfan"), eine dritte, in der er, dem Pessimismus entwachsen, einen
eigenartigen Humor entwickelt („Horacker", „Wunnigel", „Alte Nester"),
eine vierte, in der ihn „seine Neigung zu rätselvollen Gestalten und traum-
haften Schicksalen hart an die Grenze manieristischer Wildwege gedrängt hat"
(„Unruhige Gäste", „Im alten Eisen", „Die Akten des Vogelsangs").
Seine kleinen Erzählungen, die 1895 als „Gesammelte Erzählungen" er-
schienen, sind gleich den meisten seiner größeren Werke frisch und lebens-
wahr in reichster Gestaltung.
Peter Rosegger lgeb. 1843 zu Alpl bei Krieglach in Obersteiermark ',
anfangs Stalljunge, Hirt und Schneiderlehrling, dann, auf der Grazer
Handelsakademie und durch Reisen gebildet, Literat in Krieglach und Graz.
Er verfaßte zahlreiche durch Wahrheitstreue und Frische ausgezeichnete
Geschichten seiner geliebten steirischen Heimat. Er ist aber nicht bloß
realistischer Dorsgeschichtschreiber, sondern ein wahrer Dichter und echter
Volksschriftsteller, ausgezeichnet durch Meisterschaft in Seelenzeichnung und
Naturschilderung, unübertroffen an Kenntnis des Volkstums und an
lebendigem Mitgefühl mit seinen Landsleuten, aber nicht frei von spotten-
den Ausfällen auf Kirchliches. Von seinen sehr zahlreichen, im Werte un-
gleichen Werken nennen wir: „Buch der Novellen", „Geschichten aus den
Alpen", „Das Geschichtenbuch des Wanderers", „Die Schriften des
Waldschulmeisters", „Waldheimat", „Heidepeters Gabriel", „Aus meinem
Handwerkerleben", welche letztere vier sein eigenes Leben darstellen,
„Jakob der Letzte" (eine tief ergreifende Schilderung des Verfalles des
Bauernstandes), „Peter Mayr, der Wirt an der Mahr" (historischer
Roman aus dem Jahre 1809). „Zither und Hackbrett" enthalten Gedichte
in obersteirischer Mundart.
Zuletzt seien genannt als Dialektdichter:
Fritz Reuter (geb. 1810 zu Stavenhagen in Mecklenburg, gest. 1874
zu Eisenach), der durch Gemütstiefe, unverwüstlichen, kerndeutschen Humor,
Kraft und Wahrheit der Darstellung in feinen plattdeutschen Erzählungen
ein Liebling der ganzen Nation geworden ist („Läuschen und Rimels",
„De Reis' na Belligen", „Hanne Nüte", „Schurr-Murr", „Olle Kamellen"
in drei Erzählungen: „Ut de Franzosentid", „Ut mine Festungstid",
„Ut mine Stromtid").
Hense, Lesebuch. Ii. 4. Aufl.
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