1872 -
Köln
: DuMont-Schauberg
- Autor: Bone, Heinrich
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1853
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
- Geschlecht (WdK): Jungen
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F. ®. Klovstos. (1724-1808 )
Willkommen, Tod für's Vaterland!
Wenn unser sinkend Haupt
Schön Blut bedeckt, dann sterben wir
Mit Ruhm fürs Vaterland!
Wenn vor uns wird ein offnes Feld,
Und wir nur Todte sehn
Weit um uns her, dann siegen wir
Mit Ruhm fürs Vaterland!
Dann treten wir mit hohem Schritt
Auf Leichnamen daher!
Daun jauchzen wir im Siegsgeschrei!
Das geht durch Mark und Bein.
Uns preis't mit frohem Ungestüm
Der Bräut'gam und die Braut;
Er sieht die hohen Fahnen wehn
Und drückt ihr sanft die Hand,
Und spricht zu ihr: Da kommen sie,
Die Kriegesgötter, her!
Sie stritten in der heißen Schlacht
Auch für uns beide mit!
Uns preis't, der Freudenthränen voll,
Die Mutter und ihr Kind;
Sie drückt den Knaben an ihr Herz
Und sieht dem Kaiser nach.
Uns folgt ein Ruhm, der ewig bleibt,
Wenn wir gestorben sind,
Gestorben für das Vaterland
Den ehrenvollen Tod!
Sem Erlöser (1750).
Alcäisches Versmaß.
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Der Seraph stammelt, und die Unend-
lichkeit
Bebt durch den Umkreis ihrer Gefilde nach
Dein hohes Lob, o Sohn! wer bin ich,
Daß ich mich auch in die Jubel dränge?
Vom Staube Staub! Doch wohnt ein
Unsterblicher
Von hoher Abkunft in den Verwesungen
Und denkt Gedanken, daß Entzückung
Durch die erschütterte Nerve schauert.
Auch du wirst einmal mehr wie Verwe-
sung sein,
Der Seele Schatten, Hütte, von Erd' erbaut,
Und andrer Schauer Trunkenheiten
Werden dich dort, wo du schlummerst,
wecken.
Der Leben Schauplatz, Feld, wo wir
schlummerten,
Wo Adam's Enkel wird, was sein Vater war,
Als er sich jetzt der Schöpfung Armen
Jauchzend entriß, und ein Leben dastand;
O Feld vom Aufgang bis, wo sie unter-
geht,
Der Sonnen letzte, heiliger Todten voll,
Wann seh' ich dich? wann weint mein Auge
Unter den Tausendmaltausend Thränen?
Des Schlafes Stunden oder Jahrhun-
derte,
Fließt schnell vorüber, fließt, daß ich aufer-
steh'!
Allein sie säumen, und ich bin noch
Diesseits am Grabe! O Helle Stunde,
Der Ruh' Gespielin, Stunde des Todes,
komm!
O du Gefilde, wo der Unsterblichkeit
Dies Leben reist, noch nie besuchter
Acker für ewige Saat, wo bist du?
Laß mich dort hingehn, daß ich die Stätte
seh'.
Mit hingesenktem trunkenem Blick sie seh',
Der Aernte Blumen drüber streue,'
Unter die Blumen mich leg' und sterbe!
Wunsch großer Aussicht, aber nur Glück-
lichen,
Wenn du die süße Stunde der Seligkeit,
Da wir dich wünschen, käm'st; wer gliche
Dem, der alsdann mit dem Tode ränge?
Dann mischt' ich kühner unter den Thron
gesang
Des Menschen Stimme, sänge dann heiliger,
Den meine Seele liebt, den Besten
Aller Gebornen, den Sohn des Vaters
Doch laß mich leben, daß am erreichten
Ziel
Ich sterbe, daß erst, wenn es gesungen ist,
Das Lied von dir, ich triumphirend
Ueber das Grab den erhabnen Weg geh'!
O du mein Meister, der du geivaltiger
Die Gottheit lehrtest, zeige die Wege mir,
Die du da gingst, worauf die Seher,
Deine Verkündiger, Wonne sangen!
Dort ist es himmlisch! Ach, aus der fernen
Nacht
Folg' ich der Spur nach, welche du wandeltest;
Doch fällt von deiner Strahlenhöhe
Schimmer herab, und mein Auge sieht ihn.
Dann hebt mein Geist sich, dürstet nach
Ewigkeit,
Nicht jener kurzen, die auf der Erde bleibt: