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1. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 238

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
238 F. ®. Klovstos. (1724-1808 ) Willkommen, Tod für's Vaterland! Wenn unser sinkend Haupt Schön Blut bedeckt, dann sterben wir Mit Ruhm fürs Vaterland! Wenn vor uns wird ein offnes Feld, Und wir nur Todte sehn Weit um uns her, dann siegen wir Mit Ruhm fürs Vaterland! Dann treten wir mit hohem Schritt Auf Leichnamen daher! Daun jauchzen wir im Siegsgeschrei! Das geht durch Mark und Bein. Uns preis't mit frohem Ungestüm Der Bräut'gam und die Braut; Er sieht die hohen Fahnen wehn Und drückt ihr sanft die Hand, Und spricht zu ihr: Da kommen sie, Die Kriegesgötter, her! Sie stritten in der heißen Schlacht Auch für uns beide mit! Uns preis't, der Freudenthränen voll, Die Mutter und ihr Kind; Sie drückt den Knaben an ihr Herz Und sieht dem Kaiser nach. Uns folgt ein Ruhm, der ewig bleibt, Wenn wir gestorben sind, Gestorben für das Vaterland Den ehrenvollen Tod! Sem Erlöser (1750). Alcäisches Versmaß. V-/ w Vj^ W W w „ W W V_/, W W Der Seraph stammelt, und die Unend- lichkeit Bebt durch den Umkreis ihrer Gefilde nach Dein hohes Lob, o Sohn! wer bin ich, Daß ich mich auch in die Jubel dränge? Vom Staube Staub! Doch wohnt ein Unsterblicher Von hoher Abkunft in den Verwesungen Und denkt Gedanken, daß Entzückung Durch die erschütterte Nerve schauert. Auch du wirst einmal mehr wie Verwe- sung sein, Der Seele Schatten, Hütte, von Erd' erbaut, Und andrer Schauer Trunkenheiten Werden dich dort, wo du schlummerst, wecken. Der Leben Schauplatz, Feld, wo wir schlummerten, Wo Adam's Enkel wird, was sein Vater war, Als er sich jetzt der Schöpfung Armen Jauchzend entriß, und ein Leben dastand; O Feld vom Aufgang bis, wo sie unter- geht, Der Sonnen letzte, heiliger Todten voll, Wann seh' ich dich? wann weint mein Auge Unter den Tausendmaltausend Thränen? Des Schlafes Stunden oder Jahrhun- derte, Fließt schnell vorüber, fließt, daß ich aufer- steh'! Allein sie säumen, und ich bin noch Diesseits am Grabe! O Helle Stunde, Der Ruh' Gespielin, Stunde des Todes, komm! O du Gefilde, wo der Unsterblichkeit Dies Leben reist, noch nie besuchter Acker für ewige Saat, wo bist du? Laß mich dort hingehn, daß ich die Stätte seh'. Mit hingesenktem trunkenem Blick sie seh', Der Aernte Blumen drüber streue,' Unter die Blumen mich leg' und sterbe! Wunsch großer Aussicht, aber nur Glück- lichen, Wenn du die süße Stunde der Seligkeit, Da wir dich wünschen, käm'st; wer gliche Dem, der alsdann mit dem Tode ränge? Dann mischt' ich kühner unter den Thron gesang Des Menschen Stimme, sänge dann heiliger, Den meine Seele liebt, den Besten Aller Gebornen, den Sohn des Vaters Doch laß mich leben, daß am erreichten Ziel Ich sterbe, daß erst, wenn es gesungen ist, Das Lied von dir, ich triumphirend Ueber das Grab den erhabnen Weg geh'! O du mein Meister, der du geivaltiger Die Gottheit lehrtest, zeige die Wege mir, Die du da gingst, worauf die Seher, Deine Verkündiger, Wonne sangen! Dort ist es himmlisch! Ach, aus der fernen Nacht Folg' ich der Spur nach, welche du wandeltest; Doch fällt von deiner Strahlenhöhe Schimmer herab, und mein Auge sieht ihn. Dann hebt mein Geist sich, dürstet nach Ewigkeit, Nicht jener kurzen, die auf der Erde bleibt:
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