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1. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 113

1877 - Stuttgart : Heitz
113 Rastlos hatte für die Abendstunde Raps den Tag hindurch mit Weib und Kind In des Kellers unterird'schem Grunde Hier ein Glas geschwefelt, dort verdünnt; Dennoch fand man, statt zufried'nen Dankes, Seinen Landwein ohne Geist und Kraft, Und den Borrath feines Gerstentrankes Für Stieglitzenfchmänse angeschafft. Doch vor allen, die zum großen Werke Jetzt sich stählten in des Gastwirths Haus, Zeichnete durch feines Durstes Stärke Sich der Altgefell wie immer aus! Diesem Durst hat er das Loos zu danken, Das sich draußen Wider ihn verschwor; Als er, rettungslos gebracht zum Wanken, Mond und Stern' aus dem Gesicht verlor. Tief und tiefer war die Nacht gefunken, Und der Feldherr stellte, stillbemüht, Die Verfchwornen, die sich Muth getrunken, Seinem Plan gemäß, in Reih' und Glied. — Und nun fei, o Muse, mir gewogen! Renne sonder Umschweif und Verzug Die Beherzten, die zum Kampfe zogen, Und die Waffen, welche jeder trug! Majestätisch an des Heeres Spitze Prangt im grünkalmanknen Sonntagsrock, Auf dem linken Ohr die Bibermütze, Gebhard Bremse! mit dem Knotenstock. Aber wer erkennt den windesraschen, Wer den vielgewandten Schneider mehr? Spitze Steine füllen ihm die Taschen, Und ein Sarras folgt ihm, lang und schwer. Ihm zunächst schließt sich mit dickem Zopfe Bärenfchreck, der Huf- und Grobschmied, an: Einen Karpfenkeffel auf dem Kopfe, Und mit steifem Schurzfell angethan. In den Fäusten schwingt er Keul' und Messer, Und auf edlen Siegesruhm erpicht, Blickt dem ungestümen Eisenfresser Mordlust aus dem rußigen Gesicht. Literaturge^ch. v. Nösselt. I. 8. Aufl.
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