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1. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 208

1877 - Stuttgart : Heitz
208 Hr. v. K. Alle Tage? Fr. v. R. Ich denke, wir engagiren den Monsieur Monbopon vor- läufig auf zwei Monate? Hr. v. K. Damit ich in der ersten Woche zu Grabe tanze? — Nein, gnädige Frau, ich bin Ihr unterthänigster Diener. — Essen, Trinken, Schlafen, Piquet spielen und allenfalls Fliegen todt schlagen: das sind vernünftige Ergötzlichkeiten. Wenn Sie aber tanzen wollen, so heirathen Sie meinet- wegen den Tanzmeister. — Ich bin so matt — so echauffirt — ich werde mich zu Bette legen. (Zu den Bedienten, indem er sich mit ihrer Hilfe erhebt.) Und daß sich Keiner unrerstehe, mich vor morgen Mittag aufzuwecken! (Er watschelt ab.) Ihr Knecht, Madame! — Adieu, Monsieur Teufelsbopon! (ab.) 3. Ällü Zchaulpiel. Das Schauspiel steht zwischen dem Trauerspiele und dem Lust- spiele. Mit dem erstern hat es das gemein, daß der Held des Stücks im Kampfe mit mannigfachen widrigen Verhältnißen er- scheint, und daß die Haltung des Ganzen ernst ist. Aber der Held unterliegt nicht, sondern die Handlung nimmt einen glücklichen Ausgang. Diese Entscheidung kommt jedoch erst ganz Zuletzt, damit der Zuschauer während der ganzen Vorstellung zwischen Hoffnung und Besorgniß für den Helden schwankend erhalten werde. End- lich ist der Stoff in der Regel dem häuslichen oder bürgerlichen Leben entnommen. Dem Lustspiele nähert sich also das Schau- spiel theils durch seinen glücklichen Ausgang, theils durch seinen Stoff, theils endlich durch seine Sprache. Denn diese ist die des höheren Lustspiels. Die meisten Scenen sind zwar ernst, doch schließt das nicht auch heitere, selbst lustige Scenen ans. Das Schauspiel mahnt uns mehr als das Trauer- und Lustspiel an das wirkliche Leben, wo auch heitere und ernste Vorfälle abzu- wechseln pflegen. Nicht leicht wird es einem Schauspiele auch an rührenden Auftritten fehlen; doch muß man ja nicht die Ab- sicht des Dichters, rühren zu wollen, zu deutlich wahrnehmen, weil er sonst seinen Zweck verfehlen würde. Eine Scene aus dem Edelknaben (von Engel). (Der Fürst ist früh erwacht, hat nach dem Pagen geklingelt, diesen aber im tiefen Schlaf gefunden. Er weckt ihn auf, und bemerkt leicht, daß der
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