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1. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 258

1877 - Stuttgart : Heitz
258 Die erste sprach behende: „Ja, lächle nur auf mich! „Ich gebe dir frühes Ende „Von einer Spindel Stich!" Die andre sprach dagegen: „Ja, lächle nur aus mich! „Ich gebe dir meinen Segen, „Der heilt den Todesstich; „Der wird dich so bewahren, „Daß süßer Schlaf dich deckt, „Bis nach vierhundert Jahren „Ein Königssohn dich weckt." Da ward in's Reich erlassen Ein feierlich Gebot, Verkündet in allen Straßen, Der Tod darauf gedroht: Wo Jemand Spindeln hätte, Die sollte man liefern ein, Und sie an osf'ner Stätte Verbrennen insgemein. Nicht nach gewohnter Sitte Erzog man dieses Kind In dumpfer Kammern Mitte, Noch sonst wo Spindeln sind; Nein! in den Rosengärten, In Wäldern, frisch und kühl, Mit lustigen Gefährten, Bei freiem, kühnem Spiel. Und als es kam zu Jahren, Ward es die schönste Frau, Mit langen, gold'nen Haaren, Mit Augen dunkelblau; In Gang, Geberde züchtig, In Reden treu und schlicht, In aller Arbeit tüchtig, Nur mit der Spindel nicht. Viel stolze Ritter gingen Der Holden Dienste nach: Heinrich von Ofterdingen, Wolfram von Eschenbach.
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