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1. Bd. 1 - S. 195

1911 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
Iii. Die heimatliche Flur im Jahreslause. 195* 2. Sei gegrüßt, du finstrer Wald! Stehst noch traumverloren; Doch getrost, erwachend bald Prangst du neugeboren. Trauter Bach im Silberglanz, Wirst die Fesiel sprengen; Duftend wird ein bunter Kranz Deine Flut umdrängen. 3. Auf die Wasgauberge kühn Will ich wieder steigen, Wenn das erste Maiengrün Schimmert an den Zweigen. Jauchzend dann vom Felsenrand Über Blumengründen Soll mein Lied dem Heimatland Meine Liebe künden! Christian Schmitt. 240. Wie König Winter einen Koftag Hätt. In seinem Eispalaste, versteckt im tiefsten Tannengrunde, saß König Winter in schimmernder Rüstung. Das Alter hatte seine Riesen- gestalt gebeugt und die Spuren der Hinfälligkeit in sein Antlitz ge- zeichnet. Ihn umgaben die Großen seines Reiches, zunächst der Frost, des Königs Kanzler, und neben ihm des Reiches Feldmarschall, der rauhe Nord. Auch das bleiche Gerippe des Hungers, die Prinzessin Sorge und ihre Nichte, die Not, und noch viele Prinzen und Gesandte aus dem Reich der Lüfte umgaben den Thron. Der König hatte alle zu einem großen Hoftage zusammenberufen. Jeder hatte Rechenschaft abzulegen, und es trat der Frost vor die Versammlung und sprach also: „Ich habe, o König, dein Reich geschützt gegen die Wolkenkönigin Sonne. Die Erde befestigte ich mit einem eisigen Walle, an dem selbst die schärfsten Sonnenpfeile abprallen. Die Bäche und Ströme nahm ich gefangen und legte ihnen schwere Bande an. Blumen, Kräuter, und all das üppige Gewächs warf ich in tiefe Kerker, und die übermütigen Sänger in den Lüften habe ich aus deinem Reiche verbannt; sie zogen fort nach Süden. Dein weißes Banner glänzt von allen Hängen nieder." Und es trat der Nord hervor und sprach also: „Von den Eisgefilden meiner Heimat riefst du mich her, o König, dir zu dienen. Ich habe dir Ehre und Ansehen verschafft. Wenn ich mit meinen rauhen Gesellen einherstürme, zittert selbst der Unerschrockenste. Die festen Mauern wanken, und die stolzen Bäume ächzen jämmerlich unter meinen Stößen. Meine Stimme schon flößt Schrecken ein, und meinem Angriffe weicht der stärkste Feind. Aus meinem Hinterhalte in den Schlnchten der Berge stürze ich zuweilen hervor und stürme über die Ebene hin, und dann erkennt alles deine Hoheit an, o König." Nun kam der Hunger an die Reihe, und nach ihm die Sorge, die Not und alle, die dem mächtigen König dienten, und alle rühmten sich und berichteten von ihren Taten. Zuletzt blieb noch ein blasser
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