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1910 -
Frankfurt a.M.
: Auffarth
- Autor: ,
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
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über so manche Wange. Unwillkürlich legen sich ein paar Hände zu
warmem Drucke ineinander.
Nach und nach formt sich der Nebel zu festen Umrissen, und das
Land zeichnet sich deutlich am Horizont ab. Man hißt die Flagge,
und unter dem Gesang der Matrosen steuert das Schiff in den
Hafen.
Wimpel flattern, Glocken klingen, und Pfeifen gellen. Ein selt-
sames Gefühl beschleicht alle; denn auf neue Erde, in die neue Welt
setzt man den Fuß, und fremde Menschen entbieten uns ihren Gruß.
Mit einem letzten Blick und einem stillen Lebewohl schaut man
hinaus auf das Weltmeer. Woher? Wohin?
59. Die Tanne.
Ferdinand Frelligrath.
Gedichte. 51. Auflage. Stuttgart 1903. 8. 128.
1. Inmitten der Fregatte
hebt sich der stolze Mast
mit Segel, Flagg und Matte,
ihn beugt der Jahre Last.
2. Der schaumbedeckten Welle
klagt zürnend er sein Leid:
,,Was hilft mir nun dies helle,
das weiße Segelkleid?
3. Was helfen mir die Fahnen,
die schwanken Leiterstricke?
Ein starkes, innres Mahnen
zieht mich zum Forst zurücke.
4. In meinen jungen Jahren
hat man mich umgehauen;
das Meer sollt ich befahren
und fremde Länder schauen.
5. Ich hab die See befahren,
Meerkön’ge sah ich thronen;
mit schwarzen und blonden Haaren
sah ich die Nationen.