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1. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 460

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
460 mit einem Doppelreifen aus Hellem Felsgestein umzogen, der an klaren Tagen sogar von der Bergstraße aus wahrgenommen werden kann. Diese mächtigen Wälle, die infolge der großen Härte ihres Gesteins der Verwitterung trotzen und keinen pflanzenwuchs auf sich entstehen lassen, haben von jeher den Besucher des Gipfels zum Nachdenken über ihre Herkunft angeregt. Schon die Anhäufung der Steinmengen, die auf eine ungeheure Arbeitsleistung schließen läßt, mußte die Vermutung auf eine große Vergangenheit wachrufen. Über den Zweck dieser ausgedehnten Anlage auf dem Berge konnte man lange keine zutreffende Erklärung finden. Die Meinungen blieben darüber geteilt, ob man in dem mit doppelten Wällen umschlossenen höhenort eine befestigte Zufluchtsstätte für die Bewohner der Ebene in Rriegsnöten, eine Stätte der Götterverehrnng mit Opferfesten, eine um- friedigte Gerichtsstätte an heiligem Ort oder eine stets bewohnte und befestigte Stadtanlage zu erblicken hätte. Erst die neueste Zeit hat sich für die letztere Auffassung entschieden, nachdem es gelungen war, die Neste der alten Wohnungen im Ringwall-Znnern und auf den an- schließenden Bergabhängen zu erkennen. Der Zeitraum, der für die Ansiedlung auf dem Altkönig in Betracht kommt, erstreckt sich vermutlich über die letzten durch Völkerverschiebungen beunruhigten Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung. Mit dem Auftreten der Römer auf unserer Scholle zerfielen die Ringmauern und sind nicht wieder, wie es früher stets geschehen war, erneuert worden. Der Schutz, der heute den einzelnen Menschen und den Gemeinden durch die Zugehörigkeit zu einem mächtigen Staatswesen gewährt wird, fehlte vor 2000 Jahren noch ganz. Rur in der Möglichkeit der Selbst- verteidigung lag die Sicherheit der Bevölkerung. Auf diese durch kriegerische Ereignisse oft gefährdete Sicherheit bedacht, mußte sie ge- schützt liegende Wohnplätze bevorzugen; sie verstand es auch, dieselben zu starken Wehrbauten auszugestalten. Der Ringwall des Altkönigs besteht aus einer innern ehemals 6,80 Meter und einer äußern einst 4 Meter starken, fast völlig zerfallenen Ringmauer. An diese schließt sich an der Westseite ein dreieckiger Vorhof an, dessen Mauer die gleiche Stärke besaß wie die äußere Ringmauer. Alle zusammen umschließen eine Fläche von etwa 26 Hektar. Die alten Toröfinungen sind bis auf eine noch erhalten. Ihre Anzahl beschränkte sich auf die notwendigsten Einfahrten, weil mit jeder Toranlage die Widerstandsfähigkeit des Ring- walles geschwächt wurde. Sn der südlichen Ecke des Vorhofs ist eine besondere Rundschanze eingebaut, die den Fuß eines Holzturmes um- schlossen haben dürfte. Ouellen befinden sich nicht in der weiten mauer-
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