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1913 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Porger, Gustav, Wolff, Karl
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Knabenmittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): Jungen
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ihr nicht ungestraft bleiben, was ich auch erleiden möge!" Damit sprang
er auf Kriemhild zu und lötete sie mit einem gewaltigen Schwerthiebe.
So lagen nun alle erschlagen; nur Dietrich und Etzel lebten noch und
klagten über den Tod so vieler Freunde und Mannen; viele Menschen hatten
da Jammer und Not. Mit solchem Leide endete „des Königs hohes Fest".
151. Sagen von Karl dem Großen.
1. Wie Karl Schwerter prüft. Von Joseph Buschmann.
Sagen und Geschichten. Ii. Teil. 5. Auflage. Paderborn 1898. S. 159.
Gesandte normannischer Könige kamen einst an den Hof Karls
des Großen, um ihm als Zeichen der Ergebenheit ihrer
Herren Gold und Silber und Waffen zu überbringen.
Da befahl der König seinen Leuten, sie sollten das Gold und
Silber auf den Boden des Saales werfen und nur mit Verachtung
darauf hinsehen. Die Waffen aber, kostbare Schwerter, ließ er
sich vor seinen Thron bringen, damit er sie erprobe. Dieses ge-
schah. Der König nahm ein Schwert, faßte es beim Griff und
suchte dann die Spitze soweit zurückzubiegen, daß Griff und Spitze
sich berührten. Aber das Schwert zerbrach ihm in den Händen.
Nun trat einer von seinen Kriegern vor, zog ein Schwert aus
der Scheide und reichte es dem Könige mit den Worten: „Herr,
ich denke, du wirst mein Schwert nach deinem Wunsche als ein
starkes und biegsames erproben!“ Der König nahm das Schwert
und bog es wie einen Weidenzweig, daß beide Enden sich berührten.
Dann ließ er es langsam in seine frühere Lage zurückkehren.
Da blickten die Gesandten voll Verwunderung einander an und
sprachen: „Möchte doch auch unseren Königen das Gold so ge-
mein und das Eisen so kostbar erscheinen!“
2. Kaiser Karl bei den Schülern. von Onno Klopp.
Geschichten, charakteristische Züge und Sagen. Leipzig 1851. S. 136.
Als Kaiser Karl einmal nach längerer Abwesenheit wieder heim-
kam, ließ er die Jünglinge zu sich kommen, welche er dem
Lehrer Klemens übergeben hatte, und befahl, daß sie ihre Hefte und
Arbeiten mitbringen und zeigen sollten. Von den Schülern aus
mittlerem und niederem Stande wiesen mehrere ganz vortreffliche
Beweise ihres Fleißes auf; dagegen waren die Arbeiten der Söhne
aus vornehmen Familien voll von Unwissenheit. Da schied Karl