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1. Teil 4 = Kl. 5 u. 4 - S. 273

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Troja, verkündete der Seher Kalchas, daß Troja ohne Achill nicht erobert werden könne. Thetis aber, um ihren Sohn vor dem Kriege zu bewahren, der, wie sie wußte, ihm den Tod bringen würde, führte ihn zum König Lykomedes auf die Jnfel Skyros, wo er im Mädchengewand mit den Töchtern des Königs erzogen ward. Doch Kalchas verriet den Fürsten feinen Aufenthalt, und dem schlauen Odysseus gelang es, ihn aus dem Versteck herauszulocken. Als Händler verkleidet, kam er nach der Insel Skyros an den Hof des Lykomedes und breitete vor den Mädchen schöne Bänder, Armspangen, Ringe und andern Frauenschmnck aus, darunter aber auch Schild und Speer. Da griffen die Mädchen nach den Geschmeiden, Achill aber nach den Waffen. Dadurch verriet der Jüngling sein Geschlecht, und ruhmbegierig folgte er gern der Einladung des Odysseus zum Zuge nach Troja. Des Patroklus Tod. Dort erwies sein Heldenarm den Griechen die größten Dienste: er allein erlegte eine große Menge der Feinde und verwüstete dreinnd- zwanzig Städte. Leider aber entbrannte im zehnten Jahre des Krieges zwischen ihm und dem Völkerfürsten Agamemnon, der ihm seinen Anteil an der Beute, die schöne Brise'i's, entreißen wollte, ein verderblicher Zwist, der damit endigte, daß sich Achill mit den Scharen seiner Myrmidonen, die er gegen Troja geführt hatte, von den übrigen Griechen trennte und von allen Kämpfen gänzlich fernhielt. So lag er denn tatenlos im Zelte, mit den Klängen der Zither sich die Zeit vertreibend, und sah ruhig dem Kampfe zu, der sich zu Ungunsten der Griechen gewendet hatte und schon in der Nähe ihres Lagers tobte. Ihn rührte nicht die Not des hart- bedrängten Heeres, und vergebens waren die Worte des beredten Odysseus, der, mit andern Helden von Agamemnon gesandt, durch Bitten und Verheißungen den grollenden Göttersohn zu versöhnen suchte. Schon hatte er beschlossen, in wenigen Tagen ins heimatliche Land zurückzu- fahren, als ihn der Tod seines geliebten Freundes Patroklus aus seiner grollenden Ruhe riß. Patroklus war in Achills Rüstung den Griechen zu Hilfe geeilt. Da glaubten die Troer den Achill selber zu schauen, flohen nach der Stadt, und viele sanken von der Hand des verfolgenden Helden. Doch zu weit ließ er sich von seiner Kampflust fortreißen; der gewaltige Hektor selbst, des Königs Priamus ältester und tapferster Sohn, trat ihm entgegen, erschlug ihn und brachte die herrliche Rüstung als Beute heim, um sie fortan selber zu tragen. Den Leichnam aber entrissen die griechischen Helden unter schwerem Kampf den Händen des Siegers. ^ Als Achill die Leiche des teuren Geführten sah, erfaßte ihn rasender schmerz. Er warf sich in den Staub, raufte sich das Haar und wollte sich von niemand trösten lassen. So laut erscholl seine Wehklage um den verlorenen Jugendgenossen, daß auch Thetis, seine Mutter, in der Porger-Wolfs, Lesebuch für Kuabeu-Mittelschulcn. Iv. 18
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