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1. Teil 3 = 6. u. 7. Schulj - S. 363

1911 - Breslau : Hirt
363 voll Kummer Augustus aus. Konnten diese furchtbaren Männer nicht über die Alpen nach Italien, ja bis nach Rom vordringen? Aber Armin war damit zufrieden, die Fremden aus dem Lande gejagt zu haben. 4. Die Versuche, Deutschland zu unterwerfen, gaben die Römer von nun an auf. Ein tapfrer Verwandter des Kaisers, Germa- nikus (diesen Raunen erhielt er wegen seiner Kämpfe gegen die Deutschen, welche die Römer Germanen nannten), drang nach einigen Jahren ins Land, zeigte den Deutschen, daß römische Kriegs- kunst der germanischen Tapferkeit noch überlegen sei, und bestattete auf der Stätte der Varusschlacht feierlich die Reste der Gefallenen. Eine kostbare Beute führte Germanikus mit sich: Thusnelda, die Frau Armins, mit ihrem kleinen Söhnchen. Ihr eigener Vater, der Römerfreund Segest, hatte sie den: Feinde ausgeliefert. Schon zur Frau hatte er sie if>m nicht freiwillig gegeben, doch Armin hatte die Geliebte entführt. Jetzt übte Segest Rache. Im Triumphzuge des Germanikus ging die Frau des Befreiers Deutschlands an den schaulustigen Römern vorüber! klnd der Schwiegervater war nicht der einzige Römerfreund in Hermanns Familie. Sein einziger Bruder Flavus (der Blonde, so nannten die Römer ihn) diente einem einfallenden römischen Heere als Führer. Nur getrennt durch einen Flutz, kamen die Brüder zu einer Aussprache zusammen. Jeder bemühte sich, den andern zu seiner Ansicht zu bekehren. Armin bemerkte, datz Flavus durch den Verlust eines Auges entstellt sei. Auf die Frage, woher dies rühre, nannte Flavus die Schlacht, in der er es verloren; er erwähnte die Erhöhung seines Soldes, die Ordensketten, die andern Ehren, die er dafür erhalten. „Wie wohlfeil wird doch die Knechtschaft erkauft!" rief Armin, klnd dann sprachen sie gegeneinander: Flavus von Roms Größe und des Kaisers Macht, von der Strafe des Abfalls, dem Lohn des Gehor- sams, von der Sicherheit für Weib und Kind; Armin von der Pflicht gegen das Vaterland, von der angestammten Freiheit, von den Schutzgöttern Deutschlands. Er beschwor den Bruder mit den dringendsten Bitten; mit ihm — sagte er — flehe die Mutter, er möchte sein Haus, seine Familie, sein Volk bricht verlassen noch ver- raten. Immer heftiger wurde Rede und Gegenrede. Die Brüder gaben ihren Pferden die Sporen und jagten in den Strom hinein; aber von beiden Seiten eilten die Gefährten herbei und rissen sie zurück. Das Volk liebte seinen Helden und feierte ihn in Liedern. Die andern Fürsten aber beneideten ihn und warfen ihm Streben
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