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1. Teil 3 = 6. u. 7. Schulj - S. 402

1911 - Breslau : Hirt
402 sie und vereinigte ihr Gebiet mit seiner Nordmark. Sehr nützlich war ihm hierbei die Freundschaft des wendischen Fürsten Pribislav, dem das Havelland gehörte, und der seinen Sitz in Brandenburg hatte. Pribislav und seine Genmhlin Petrussa hingen im stillen längst dem Christentum an. Da sie keine Binder hatten, schenkte Pribislav dem Sohne Albrechts als Patengeschenk das Land der Zauche und setzte den tapfern Askanier selbst zum Erben des Havel- landes ein. Als er gestorben war, bemächtigte sich daher Albrecht Brandenburgs; doch blieb sein Besitz nicht unbestritten. 3. Als einst Albrecht fern von seinem Lande weilte, überfiel Jaczo von Cöpenick das Havelland. Brandenburg kam durch Verrat in seine Hände; noch einmal erhob sich die dreiköpfige Triglafs-^68 gestalt auf dem Harlungerberge. Doch der rächende Arm war bald zur Stelle. Auf drei Seiten umgab Albrecht die Stadt mit Ver- schanzungen, von der vierten her erfolgte auf Kähnen der Angriff. Noch ein heihes, gewaltiges Ringen zwischen Wenden und Deutschen, zwischen Heiden und Christen, und der Triglaf verschwand für immer von der Höhe bei Brandenburg. Nun gelang es Albrecht bald, die Wenden bis zur Oder unter seine Herrschaft zu bringen. Er nannte die eroberten Länder die Neumark, die bisherige Nordmark die Alt- mark, sich selbst aber Markgraf von Brandenburg. 4. In das durch die blutigen Kriege entvölkerte Land nahm er Ansiedler aus Holland und Flamland auf, die dort durch Über- schwemmungen ihr Eigentum eingebüßt hatten. Gern folgten die Unglücklichen der Einladung Albrechts. Sie liehen sich an den Ufern der Elbe und Havel nieder, verwandelten die sumpfigen Gegenden dort in fruchtbare Acker und verbesserten Ackerbau und Viehzucht. Der sandige Bergrücken zwischen Wittenberg und Belzig führt von den dort angesiedelten Flamländern noch heute den Namen „Flä- ming", und die Orte Niemegk, Brück und Aken erinnern uns an die Städte Nimwegen, Brügge und Aachen. Einen Zufluß der Havel nannten sie in ihrer niederländischen Mundart Rhin zum Andenken an den Rhein, den Fluh ihrer Heimat. 5. Aus dem fernen Palästina holte Albrecht die Johanniter herbei. Die frommen Ritter mit dem schwarzen Mantel und dem weihen Kreuz darauf machten sich nun eifrig ans Werk, christlichen Glauben und deutsche Sitte und Sprache in dem heidnischen Wenden- lande zu verbreiten. Bald entstand eine Menge deutscher Städte und Dörfer im Lande. Die wendische Sprache verschwand mehr und mehr, und allsonntäglich wurde in zahlreichen Kirchen und Klöstern christlicher Gottesdienst gehalten, der auch je länger je mehr von den einst heidnischen Wenden besucht wurde.
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