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1. Teil 1 - S. 30

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
30 Weil's mich hegt und Pflegt, auf den Armen mich trägt, wacht, wenn ich bin krank, gibt mir Speis' und Trank, gibt mir Kleider und Schuh' und viel Küsse dazu und ist mir so gut, wie's kein andrer tut. Drum lieb' ich's so sehr, kann gar nicht sagen, wie sehr, wie sehr!" Robert Reinick. 25. Märchen vom süßen Brei. Es war einmal ein armes, frommes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter allein, und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in den Wald. Es begegnete ihm aber eine alte Frau, die wußte seinen Jammer schon. Sie schenkte ihm ein Töpfchen. Wenn es zu dem sagte: „Töpfchen, koche!" so kochte es guten, süßen Brei. Und wenn es sagte: „Töpfchen, steh!" so hörte es wieder auf zu kochen. Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter heim. Nun waren sie ihrer Armut und ihres Hungers ledig und aßen süßen Brei, so oft sie wollten. Auf eine Zeit war das Mädchen ausgegangen. Da sprach die Mutter: „Töpfchen, koche!" da kocht es, und sie ißt sich satt. Nun will sie, daß das Töpfchen wieder aufhören soll, aber sie weiß das Wort nicht. Also kocht es fort, und der Brei steigt über den Band hinaus und kocht immerzu, die Küche und das ganze Haus voll, und dann das zweite Haus und dann die Straße, als wollte es die ganze Welt satt mächen. Es ist die größte Not, und kein Mensch weiß sich da zu helfen. Endlich, wie nur noch ein einziges Haus übrig ist, da kommt das Kind heim und spricht nur: „Töpfchen, steh!“ Da steht es und hört auf zu kochen. Und wer wieder in die Stadt wollte, der mußte sich durchessen. Brüder Jakob und Wilhelm Grimm.
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