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1. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 183

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
183 einem großen Spiegel in dem Geberden- und Mienenspiel übte. Ja Plutarch erzählt, Demosthenes habe, um sich das Ausgehen eine Zeitlang unmöglich zu machen, sich auf einer Seite den Kopf kahl geschoren. So war er monatelang an sein unterirdisches Zimmer gefesselt, in dem er sich unablässig mit Übung und Nachdenken über seine Kunst beschäftigte, und aus dem er endlich als ein vollendeter Redner hervorging, um eben das Volk, das ihn bisher verlacht hatte, hinzureißen und nach Gefallen zu lenken. Derselbe Ernst, mit dem Demosthenes die Erlernung seiner Kunst betrieben hatte, beseelte ihn auch in deren Ausübung als Staatsredner. Während einer von seinen Hauptgegnern, Demades, oft trunken und aus lustigen Gesellschaften kommend, aus dem Stegreif, aber nicht ohne großes Geschick redete, trat Demosthenes dagegen mit seltener Nüchternheit und, wie ehemals Perikles, niemals unvorbereitet auf, so daß man ihm auch vorwarf, es röchen seine Reden nach der nächtlichen Lampe. Aber man konnte eher sagen, daß sie aus der Nacht hervor- gingen, wie die Sonne auch nur nach der Nacht langsam in die Höhe steigt, um alles zu erleuchten und zu erwärmen. Der große, kräftige und durchdringende Geist seiner Reden, die tiefschauende Staatsklugheil und die erhabene Gesinnung, die aus ihnen hervorleuchten, haben die Bewunderung aller Zeiten erregt. Alle großen Redner nach Demosthenes haben ihm nachgestrebt, aber keiner hat ihn erreicht. 128. Alexander der Große. Karl Schwartz. Alexander, der Sohn Philipps und der Olympias, wurde 356 in der mazedonischen Residenz Pella geboren, in derselben Nacht, in der Herostratus, um seinen Namen auf die Nachwelt zu bringen, den prachtvollen Tempel der Diana zu Ephesus in Ionien anzündete. Als Philipp zugleich mit der Nachricht von der Geburt seines Thron- erben noch zwei andere Freudenbotschaften erhielt, daß Parmenio einen Sieg erfochten und sein Viergespann zu Olympia den Preis gewonnen hätte, rief er aus: „Sendet mir doch auch ein Unglück, ihr Götter; denn zu viel des Glückes habt ihr mir gegeben!" Bald nachher schrieb er dem Aristoteles, einem Schüler Platos, dem größten Philosophen Griechenlands: „Ich danke den Göttern für diesen Sohn; aber noch mehr danke ich ihnen dafür, daß sie mir ihn zu einer
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