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1. Teil 4 = 5. - 6. Schulj - S. 301

1913 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
301 Würde im nächsten Augenblick mit dem Schwall mitgerissen werden. Der Wasserstaub aber weht uns so kühl und feucht an, daß wir uns freuen, wieder in den Hellen Sonnenschein hinauszutreten, der uns früher lästig dünkte. Helene Stökl. 197. Dreimal in Straßburg. i. 1. Mit dem Ränzel auf dem Rücken und dem Stab in der Hand rückten wir unter der heißen Sonne des 4. Juli 1870 in Straßburg ein. Über alle Dächer und Schanzen hinweg hatte der erhabene Münsterturm längst auf uns herabgeschaut, und wir sprachen nur von ihm. Als wir aber durch das Festungstor geschritten waren, da hatten meine Begleiter nur Auge und Ohr für die fremdartigen Gestalten der französischen Soldaten, die ebensowohl durch die Uni- form, als auch durch die Haltung und Bewegung sich so wesentlich vom deutschen Militär unterschieden. Einzeln und in Gruppen be- gegneten sie uns, meist die Hände in den weiten roten Hosen und das kurze Pfeifchen im Munde. Nun rückte eine Kolonne Infanterie heran, aber auch die Bewegungen der Masse waren anders als bei uns. Insbesondere konnten sich meine jungen Freunde gar nicht darein finden, daß gar mancher Soldat im Gliede sich mit seinem Nachbar laut und zwanglos unterhielt. 2. So waren wir zum Münster gekommen. Hier aber übte die herrliche Westfassade dieses Riesenwerkes ihren Zauber auch auf meine jungen Freunde aus. Im ersten Augenblick wirkte nur die ungeheure Masse und die schwindelnde Höhe. Dann gewahrten wii mit steigendem Wohlgefallen, wie treffliche Gliederung, wohltuende Maßverteilung und anmutiger Schmuck von kundiger Bildhauerhand diese ungeheure Wand durchgeistigen und ihr Leben einhauchen. Vier Strebepfeiler, kräftig aus der Wandfläche hervortretend, sondern diese in drei Teile, von denen sich wieder drei Stockwerke erkennen lassen. Das unterste derselben zeigt stolze Eingangspforten von mächtiger Größe. Uber dem Mittelportal befindet sich das berühmte Rundfenster, dessen Durchmesser ungefähr so groß ist wie die Höhe eines mehrstöckigen bürgerlichen Wohnhauses, nämlich 13,5 m. Trotz des erstaunlichen Umfanges erhält dieses Radfenster ein wahrhaft zierliches Aussehen durch das reizende Maßwerk, von welchem es übersponnen wird. 3. Der obere Abschluß der Fassade zeigt deutlich, daß der Bau- plan zwei Türme vorgesehen hatte. Nur der nördliche ist zur Aus- führung gekommen. Die höchste Spitze läuft in eine Kreuzblume
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