1913 -
Hannover [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Hrsg.: Kappey, Heinrich, Koch, Hermann
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Volksschule, Mittelschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Mittelschule, Gehobene evangelische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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8. So ging es, bis Ephialtes und sein Heerhaufe anlangten. Als
die Hellenen diese ankommen sahen, änderten sie die Kampfesweise. Sie
wichen in die Enge des Weges hinter die Mauern zurück und besetzten
allesanit, mit Ausnahme der von Theben, die Anhöhe, wo jetzt zu
Leonidas' Andenken ein steinerner Löwe steht. Hier wehrten sie sich
mit den Schwertern, die sie noch hatten, und mit der Faust und den
Zähnen, bis die Barbaren, nachdem sie die Mauern durchbrochen, sie
sowohl von vorn als von hinten her umzingelten und unter ihren Ge-
schosseil begruben. So fochten die Lazedämonier und Thespier!
9. Begraben wurden die Kämpfer an der Stelle, wo sie fielen,
und für sie und diejenigen, welche gefallen waren, ehe Leonidas die
anderen Aufgebote entließ, ist ein Stein mit folgender Inschrift er-
richtet:
Mit Myriaden, an Zahl dreihundert, führten den Kampf hier
einst viertausend Mann peloponnesisches Volk.
Den tapferen Spartiaten im besonderen ist folgende Inschrift ge-
widmet :
Wanderer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest
uns hier liegen gesehn, seinen Gesetzen getreu.
Nach Willmanu.
237. Aus dem Leben Alexanders des Großen.
1. Das Pferd Bucephalus (Stierköpf).
Ein Thessalier, Philonikus, brachte einst ein Pferd zu dem Könige
Philippus von Mazedonien und bot es ihm für die große Summe von
dreizehn Talenten an. Man begab sich aufs freie Feld, um es zu
probieren, fand es aber wild und ganz unbrauchbar, weil es niemand
aufsitzen ließ und sich gegen jeden bäumte, der ihm nahekam. Schon
befahl Philippus, darüber unmutig, das scheue und unbrauchbare Pferd
wieder wegzuführen, als der junge Alexander sagte: „Um welch treff-
liches Pferd bringt man sich da, bloß weil man es aus Mangel an
Mut und Geschicklichkeit nicht zu behandeln weiß." Als er so zu
wiederholten Malen sein Bedauern über den Verlust des Pferdes laut
werden ließ, fragte ihn Philippus, ob er, der älteren Männern Vor-
würfe mache, besser mit einem Pferde umzugehen wüßte als sie. „Mit
diesem wenigstens," versetzte Alexander, „getraue ich mir besser um-
gehen zu können als ein anderer." Philippus erwiderte: „Wenn du
es aber nicht kannst, welcher Strafe willst du dich für keine vorlaute
Keckheit unterwerfen?" — „Beim Zeus, ich will den Preis des Pferdes
bezahlen." Darüber entstand ein großes Gelächter, und nachdem sie
wegen der Summe einig geworden waren, ging Alexander auf das