1913 -
Hannover [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Hrsg.: Kappey, Heinrich, Koch, Hermann
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Volksschule, Mittelschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Mittelschule, Gehobene evangelische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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wirkte anfänglich mit großer Heftigkeit aus den Körper, so daß der
Kranke Bewußtsein und Sprache verlor und nur noch sehr schwache
Zeichen des Lebens von sich gab. Bald aber zeigten sich wohltätige
Wirkungen; der König wurde wieder hergestellt und erschien, sobald es
ihm seine Kräfte erlaubten, wieder unter den Mazedoniern, welche nicht
eher von ihrer Mutlosigkeit sich erholten, als bis sie den Alexander
selbst gesehen hatten.
Nach Gustav Pfizer.
238. Die Sage von der Gründung Roms.
1. Nach seines Vaters Tode wurde Numitor König von Latium;
seinem Bruder Amulius aber fielen reiche Güter und Schätze zu.
Amulius aber war mit seinem Erbteil nicht zufrieden; er begehrte,
obwohl er der jüngere war, den obersten Platz im Lande: den
Königsthron. Und mit seinem Gelde gewann er sich die Herzen
vieler tapferer Männer, überwand mit deren Hilfe seinen Bruder
und raubte ihm die Herrschergewalt, schonte jedoch seines Lebens
und überließ ihm ein kleines Stück Landgebiet, wo er mit seinen
Hirten und Herden nach Gefallen schalten und walten konnte. Nun
war Amulius zwar König und hatte die höchste Macht in seinen
Händen, aber der Bösewicht fürchtete die Bache der Kinder Numi-
tors, und er ließ den unschuldigen Sohn seines Bruders auf der Jagd
töten, die Tochter Rhea Silvia aber machte er zur Priesterin der
Vesta, damit sie niemals die Gemahlin eines Mannes werden könne.
Jetzt erst fühlte der Tyrann sich sicher auf seinem Throne, denn
nun stand sein Bruder Numitor einsam und verlassen da, wie ein
Baum im Wüstensande, dem ein Sturmwind Aste und Zweige abge-
schlagen hat.
2. Doch die hohen Götter schlafen nicht; vor ihren Augen
blieben auch die Missetaten des Amulius nicht verborgen, und die
Schuld sollte eines Tages gerächt werden. Zu Rhea Silvia, der
priesterlichen Tochter Numitors, gesellte sich der Kriegsgott Mars;
sie ward sein Weib, und die Götter schenkten ihr zwei Söhne:
Romulus und Benins. — Mit Zorn und Schrecken vernahm König
Amulius die Botschaft, und er gab alsbald Befehl, die junge Mutter
in Ketten zu legen, ihre Kinder aber in den Fluten des Tiber zu
ertränken.
8. Als die königlichen Diener mit den Zwillingen, die sie in
einer Mulde trugen, zur Stadt hinauskamen, siehe, da hatte der Strom
seine Ufer weithin überschwemmt, und sie konnten nicht an das
Flußbett herankommen. In dem Glauben, die Kinder würden in der
Wildnis gewiß umkommen, auch wenn sie nicht in den Strom ge-