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1. Teil 4 = 5. - 6. Schulj - S. 384

1913 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
384 es von jener Räuberbande, die sich in einem Hinterhalt auf die Lauer gelegt hatte, überfallen, und es entspann sich ein heftiger Kampf. Remus wurde gefangen genommen, vor den König Amulius geschleppt und angeklagt, daß er unschuldige Wanderer überfalle und beraube. Als sich im Verhör aber herausstellte, daß der Gefangene zu den Hirten Numitors gehöre, sandte ihn der König zur Bestrafung an seinen Bruder. 7. Bis dahin hatte Faustulus sein Geheimnis treu behütet, jetzt aber trieb ihn die Angst um Remus an, es zu verraten. Er begab sich zu Numitor, seinem Herrn, teilte ihm die Herkunft der Zwillinge mit und sprach auch die Vermutung aus, seine Pflegesöhne möchten wohl 'königlichen Stammes sein, da sie gleichen Alters mit den Kindern der Vastalin Rhea Silvia seien, die der grausame Amulius hatte aussetzen lassen. Mit Verwunderung vernahm Numitor die Kunde, musterte mit scharfen Blicken die Jünglinge, fand sie schöner, stolzer und edler als die Söhne der Hirten und konnte nicht zweifeln, daß Romulus und Remus seine Enkel seien. Hier war ein Wunder geschehen: die Götter hatten die unschuldigen Kinder behütet und mochten die stolzen Jünglinge wohl zu großen Geschicken aus- erkoren haben. 8. Die Zwillinge warfen einen unerbittlichen Haß auf den Mann, der ihre Mutter in Ketten gelegt und sie hatte umbringen lassen wollen; sie beschlossen, den grausamen Tyrannen vom Throne zu stoßen und ihren Großvater in seine Rechte wieder einzusetzen. Tn der Stille sammelten sie eine Schar tapferer Hirten um sich, brachen mit ihren Getreuen in den Königspalast ein, überwältigten die Diener und erschlugen im Kampfe auch den Tyrannen Amulius. Als das geschehen war, riefen sie Numitor zum Könige aus, und das ganze Volk Latiums begrüßte seinen rechtmäßigen Herrn mit jubelnder Freude. 9. Aus Dankbarkeit übergab König Numitor seinen Enkeln das Land am unteren Tiberstrom, wo sie als hilflose Kindlein ausgesetzt worden waren. Und die Brüder sammelten eine Schar getreuer Männer um sich, zogen mit ihnen in ihren Besitz, wo am Flusse die sieben Hügel sich erhoben, und beschlossen, dort eine Stadt zu bauen, die an Größe und Macht alle anderen Städte in Italien überragen sollte. 10. Beide Brüder aber waren herrschsüchtig, und jeder hegte in seinem Herzen das Begehren, die künftige Stadt nach seinem Namen zu heißen und sie zu beherrschen. Darüber entstand ein heftiger Streit, keiner wollte nachgeben, jeder der oberste sein. End- lich einigten sie sich dahin, daß die Götter selbst durch den Vogel-
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