Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 4 = 5. - 6. Schulj - S. 395

1913 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
395 Nashörner. Auch den Tiger, dessen Fang man lange für unmöglich gehalten hatte, sah man in Rom schon im Jahre 11 v. Chr. und später nicht selten, wild und gezähmt. ^7 3. Am meisten erstaunt man jedoch über die große Anzahl der Tiere von einer Gattung sowohl, wie auch über die Gesamtmenge der verschiedenen, die bei einzelnen großen Schauspielen in Rom zu- sammengebracht sein sollen. Wenn die uns überlieferten Zahlen un- glaublich klingen, so ist nicht zu vergessen, daß gerade die Gattungen der großen Tiere innerhalb zweier Jahrtausende eine starke, schwer zu bemessende Abnahme erlitten haben. — Bei den von Pompejns veranstalteten Spielen sah man angeblich 18 Elefanten, 500 bis 600 Löwen und 400 andere reißende afrikanische Bestien, und Cäsar ließ den Römern auf einmal 100 Löwen und 40 Elefanten vorführen. Daß 500 Bären, 100 und selbst 200, ja 300 Löwen und ebensoviel andere afrikanische Tiere gezeigt oder gehetzt wurden — solche An- gaben sind bei den Geschichtschreibern der Kaiserzeit nicht selten. Nach dem eigenen Bericht des Augustus, der „an der unzähligen Menge und unbekannten Gestalt der Tiere" besondere Freude hatte, wurden in den von ihm gegebenen 26 Schauspielen an afrikanischen Tieren allein ungefähr 3500 getötet; im Jahre 5 n. Chr. ließ dieser Kaiser Tierhetzen aufführen, bei denen auch 36 Krokodile in dem unter Wasser gesetzten Zirkus erlegt wurden. Bei dem hunderttägigen Fest, welches Titus zur Einweihung des Flavischen Amphitheaters im Jahre 80 veranstaltete, sollen an einem Tage 5000 wilde Tiere aller Art ge- zeigt, im ganzen 9000 zahme und wilde getötet worden sein; bei den Festen des Kaisers Trajan sogar 11000. Mit den Tieren, die damals in Rom zu einem einzigen großen Fest zusammengebracht waren, könnte man alsp gegenwärtig alle zoologischen Gärten Europas reichlich versorgen, Um die zu den Schauspielen nötigen Tiere in der erforderlichen Anzahl herbeizuschaffen, bedurfte es zahlloser Jäger, die Jahr für Jahr in allen Zonen Gefahren der furchtbarsten Art zu bestehen hatten. Damit ein einziges großes Fest mit der Pracht gefeiert werden könnte, an die man in Rom gewöhnt war, richtete der Hindu seinen zahmen Elefanten zur Jagd der wilden ab, stellten die Bewohner der Rheinnfer Netze um das sumpfige Rohrdickicht, in dem der Eber hauste, jagten die Mauren auf ausdauernden Wüstenpferden den Strauß in immer engeren Kreisen und lauerten in den grauenvollen Einöden des Atlas bei ihren Fanggruben auf den Löwen. Waren diese gefährlichen Jagden von glück- lichen Erfolgen gekrönt, so verlangte die Sorge für die Fortschaffung der erbeuteten Tiere eine neue Tätigkeit. Dann klang die Axt, knirschte die Säge des Zimmermanns, rauchte die Esse des Schmiedes, und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer