1889 -
: Velhagen & Klasing
- Hrsg.: Supprian, Karl, Gabriel, Heinrich
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten?
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Gehobene Schule
- Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
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langen Eselsohren hervorguckten, zu kehren, trieb er sein Langohr
mit Schlägen in den Stall zurück.
86. Der Wald.
(O. Schulz.)
Ein Ivald ist ein großes Feld, das mit wilden Bäumen bewachsen
ist. Es giebt Wälder, die viele Weilen lang sind. In manchen Wäl-
dern liegen ganze Dörfer und Städte.
In den Wäldern wachsen mancherlei Bäume, am häufigsten Eichen,
Buchen, Fichten und Tannen. Einige Bäume haben Laub oder schöne
grüne Blätter, z. B. die Eiche, die Buche, die Birke und die Linde;
darum nennt man sie Laubholz; andere Bäume, z. B. die Fichte, die
Tanne und die Dieser, haben statt der Blätter spitzige Nadeln, darum
nennt man sie Nadelholz. Das grüne Laub der Eichen und Buchen
sieht wohl schöner aus, als die Nadeln der Dieser, der Fichte und der
Tanne; aber das Laubholz verliert im gerbst seine Blätter, das Nadel-
holz behält seine Nadeln auch im Winter.
In den Wäldern leben auch viele Tiere. Da sind zuerst auf den
Bäumen und in dem Gesträuch mancherlei Bögel Einige Bögel, z. B.
die Nachtigall, der Fink, der Hänfling, singen gar schön; darum nennt
man sie Singvögel. Andere Bögel leben vom Raube, z. B. der Adler,
der lhabicht und die Weihe; darum nennt man sie Raubvögel.
In den Wäldern leben auch viele vierfüßige Tiere, der chirsch mit
dem prächtigen Geweih, das Mchtige Reh, das wilde Schwein, der
furchtsame lhafe, der listige Fuchs und der gierige Wolf. Der lhirfch,
das Reh, das wilde Schwein und der bfafe nähren sich von pflanzen,
Gras und Dräutern. Der Fuchs begnügt sich nicht mit pflanzen und
Dräniern; wenn er kann, so würgt er auch Daninchen, junge lhasen,
Hühner, Enten und Gänse. Der Wolf raubt Lämmer, Echase und
Ziegen, und wenn es ihm an anderer Nahrung fehlt, fällt er sogar
den Wenschen an.
Im Walde wohnt auch der Jäger. Er trägt eine Büchse auf der
Schulter und hat zur Seite den Jagdhund. Der Jäger richtet die bsunde
so ab, daß sie das Wild verfolgen. Wenn es ihin nahe konnnt, so
legt er die Büchse an und erschießt es, das große Wild mit einer Dugel,
das kleinere mit Schrot oder kleinen Dugeln von Blei. Das Fleisch der
chirsche und Rehe, der wilden Schweine und der liasen heißt Wildbret
und ist eine angenehme Speise.