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1. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 220

1912 - Halle a.S. : Schroedel
220 die Staufläche laufenden, mit dichtem Buschwerke bepflanzten Schutzstreifen von 10 in Breite und durch einen 2,5 in hohen Stacheldrahtzaun. 5. Es leuchtet ein, daß ein solches Bauwerk bedeutende Kosten ver- ursacht, und daß der Gemeinde Nordhausen große Opfer zugemutet werden. Und doch war der Bau notwendig, und groß ist der Nutzen, der den Einwohnern der Stadt in mehrfacher Beziehung daraus erwächst. Von Behörden, Vereinen und Privaten werden in unsrer Zeit zahlreiche Ein- richtungen zum Schutze und zur Förderung der öffentlichen Gesundheit ins Leben gerufen — die oberste und wichtigste Forderung ist aber die Be- schaffung gesunden Wassers. Das Wasser der Nordhäuser Talsperre ist auf seine Reinheit genau untersucht worden und hat sich in jeder Beziehung als vorzüglich erwiesen. Weiter kommt es bei der Versorgung eines Ortes mit Wasser darauf an, daß dieses in reicher Menge zu Gebote stehe. Bei langer Dürre gerieten die Bewohner Nordhausens oft in arge Bedrängnis, da die vorhandenen Wasserleitungen ihnen in solchen Zeiten nicht genügend Wasser zuführen konnten. Dieser große Übelsland ist durch die Talsperre beseitigt. Zn Zeiten des Überflusses wird das Gebirgswasser in dem großen Talbecken gesammelt und zum Teil zurückgehalten; in trocknen Zeiten aber wird von dem aufgespeicherten Wasser so viel abgegeben, als zur Versorgung der Wasserleitung nötig ist. Wir können die Talsperre insofern auch ein großes Sparbecken nennen. Hier werden die sonst nutzlos abfließenden oder gar schädlich wirkenden Wassermassen aufgespart, die bei starken Regengüssen oder im Frühjahre bei starker Schneeschmelze schon oft verheerende Über- schwemmungen angerichtet haben. Durch große Rohre, die über Berg und Tal gelegt sind, wird das Wasser der Stadt Nordhausen zugeführt. 6. Zn den deutschen Mittelgebirgen sind bereits eine Reihe solcher Talsperren angelegt, die zum Teil nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch gewerblichen Zwecken dienen; die größte Sperre Europas befindet sich im Urfttale in der Eifel. Die Anlage solcher Stauwerke ist oft auf Widerspruch gestoßen und hat an manchen Stellen, wie im Bodetale, nicht ausgeführt werden können; man fürchtete nämlich eine Beeinträchtigung der Naturschönheiten. Diese Befürchtung hat sich bei der Nordhäuser Talsperre nicht erfüllt, im Gegen- teil ist hier ein Gebirgssee geschaffen worden, der den landschaftlichen Reiz der Gegend hebt. Wo sonst Kühe weideten, schaut jetzt aus den wald- umkränzten Höhen dieser liebliche See mit seinem klaren Gebirgswasser gar einladend hervor. Auf halber Vergeshöhe erhebt sich neben dem Stauwerk ein hübsches Häuschen, in dem der Wärter wohnt, dem die Überwachung und Bedienung der gesamten Anlage anvertraut ist. Lieblich ist der Blick von hier aus über
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